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Proteste in Österreich: Zehntausende demonstrieren in Wien gegen Nazis

Nach den zahlreichen Protesten in Deutschland setzen nun auch die Österreicher ein Zeichen gegen Rechtsextremismus. Aber: Die rechte Partei FPÖ führt in den Umfragen.Die deutschlandweiten Proteste gegen Rechtsextremismus sind nun auch ins Nachbarland Österreich übergeschwappt. In der Hauptstadt Wien versammelten sich am Freitagabend trotz Regens mehrere zehntausend Demonstranten nahe dem Parlamentsgebäude. Zu den Demonstrationen aufgerufen hatte ein breites Bündnis von Parteien, Vereinen und Gewerkschaften, darunter die sozialdemokratische SPÖ, die Grünen und die Klimainitiative Fridays for Future. Kundgebungen gab es auch in Salzburg und Innsbruck.Laut dem österreichischen Sender ORF gibt es verschiedene Angaben zur Zahl der Teilnehmer. Die Organisatoren sprächen von 80.000, die Polizei von 35.000."Wir sind alle zusammen hier, um die Demokratie zu verteidigen und uns gegen die extremistischen Bewegungen zu stellen, die sich in Europa ausbreiten", sagte die 25-jährige Studentin Elena Tiefenböck. Die Vergangenheit dürfe sich nicht wiederholen, betonte sie mit Blick auf die rechtspopulistische FPÖ, welche die Parlamentswahl in Österreich in diesem Jahr gewinnen könnte.Die Rechtspopulisten führen derzeit die Meinungsumfragen in Österreich an und sind schon jetzt in mehreren Landesparlamenten vertreten. "Kickl ist ein Nazi" war auf einem Banner zu lesen - eine Anspielung auf FPÖ-Chef Herbert Kickl.In den vergangenen Wochen waren in zahlreichen deutschen Städten Hunderttausende Menschen gegen ein Erstarken des Rechtsextremismus auf die Straßen gegangen. Auch für dieses Wochenende sind wieder mehr als 200 Demonstrationen geplant.Anlass der Proteste waren Enthüllungen des Recherchenetzwerks Correctiv über ein Geheimtreffen von AfD-Politikern, Rechtsextremisten und Unternehmern. Die Teilnehmer trafen sich der Recherche zufolge im November bei Potsdam, um auch über die Vertreibung von Millionen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu beraten. Unter den Teilnehmern des Geheimtreffens war demnach auch der langjährige Sprecher der rechtsextremen Identitären Bewegung Österreichs, Martin Sellner.

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