BVB-Mitgliederversammlung lehnt Werbedeal mit Rüstungskonzern Rheinmetall ab
Ende Mai dieses Jahres wurde medial bekannt, dass der Rüstungskonzern Rheinmetall als Sponsor und damit Werbepartner bei dem Fußballverein Borussia Dortmund einsteigen wird. Die Mitteilung sorgte für Unruhe in der Fanbasis des Vereins. Die Ablehnung des Deals gipfelte in einem Antrag auf der jüngsten Mitgliederversammlung in der Dortmunder Westfalenhallen am 24. November. Das Ergebnis der geheimen Abstimmung lautete, der Werbevertrag wird seitens der Fans abgelehnt. Nun ist die Vereinsspitze am Zug.
Der BVB ist mit 218.493 weltweiten Mitgliedern der fünftgrößte Sportverein weltweit. Umgehende prominente Unterstützung hatte die kontrovers diskutierte Entscheidung von dem mittlerweile Ex-Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) erhalten, der bezugnehmend auf das Unternehmen Rheinmetall unmissverständlich in einem X-Posting mitteilte:
"Heute wissen wir, dass es die Waffen produziert, mit der Freiheit verteidigt wird."
Dass der BVB Rheinmetall ins öffentliche Bewusstsein rückt, ist in Ordnung. Jahrelang wurde das Unternehmen verteufelt. Heute wissen wir, dass es die Waffen produziert, mit der Freiheit verteidigt wird. Autokraten lassen sich leider nicht durch Argumente allein abschrecken.
— Marco Buschmann (@MarcoBuschmann) May 29, 2024
Das Lokalblatt Der Westen berichtet zu der Unruhe im Kreis der treuen Fanszene, dass seit Bekanntwerden des Sponsoringdeals "die Kritik aus dem Fanlager nicht abebbte." Für viele habe die Geschäftsführung "eine Grenze überschritten." Auf der Mitgliederversammlung vom vergangenen Sonntag gab es demnach bereits "nicht nur neue Proteste vor der Halle", sondern in der Halle wurde auch gleich ein Antrag zur Beendigung des Deals eingereicht.
Die BVB- Mitgliederversammlung hat sich gestern gegen den Werbedeal mit Rheinmetall ausgesprochen. Das kann auch die heutige Aktionärsversammlung nicht ignorieren. Dazu überreichen wir dem Vorstand auch unsere Petition mit fast 23.000 Unterschriften. #BVB #Rheinmetall pic.twitter.com/7exzDSKe6d
— Kritische Aktionärinnen und Aktionäre (@Krit_Aktionaere) November 25, 2024
Die Webseite des Vereins informiert zu der Stimmung und themenbezogenen Diskussionen:
"Hans-Joachim Watzke erklärte als Vorsitzender der Geschäftsführung zum Thema Rheinmetall: 'Es war eine Abwägungsentscheidung zwischen ökonomischen Aspekten und gesellschaftlicher Tragfähigkeit. Die Gremien haben sich einstimmig dafür ausgesprochen. Aber ich habe Respekt für jeden, der das anders sieht.'"
Auf der Webseite des Klubs wird die Abstimmung indes nicht weiter erwähnt. In einem Artikel zu der Versammlung ist lediglich von "kontroversen, aber fairen Diskussionen" die Rede. Laut dem DW-Artikel lautete der Antragstext der kritischen Fans:
"Die Mitgliederversammlung missbilligt den Werbedeal mit Rheinmetall und ist der Ansicht, dass der Sponsorenvertrag so rasch wie möglich beendet werden soll."
Dieser laufe offiziell noch bis in das Jahr 2026. Bezüglich der Abstimmung heißt es:
"Das Ergebnis der geheimen Abstimmung war letztlich eindeutig. 855 Mitglieder von Borussia Dortmund gaben ihre Stimme ab. 556 von ihnen stimmten mit 'Ja', 247 mit 'Nein'. Zudem gab es 52 Enthaltungen. Damit war der Antrag angenommen."
Erfolg! ???? Auf der Mitgliederversammlung des @BVB haben sich gestern 556 Mitglieder für die Kündigung des Rheinmetall-Deals ausgesprochen, nur 247 waren für die Beibehaltung der Partnerschaft. ????️ Jetzt muss der Vorstand den Beschluss schnellstmöglich umsetzen! ❌ pic.twitter.com/RzOyqZsZsl
— Deutsche Friedensgesellschaft (@dfgvk_bv) November 25, 2024
Das weitere Vorgehen liegt nun rein in den Händen der Vereinsspitze. Laut einem Medienbericht stehe Geschäftsführer Watzke weiterhin unverändert hinter dem Deal mit dem Rüstungsunternehmen.
"Der Werbedeal mit Rheinmetall passt nicht zu uns. Er ist mit unserem Grundwertekodex nicht zu vereinbaren", so demgegenüber die Wahrnehmung eines zitierten BVB-Mitglieds in seinem Antrag auf der Versammlung, der auf große Resonanz bei den Fans gestoßen war. "Rheinmetall verdient nicht am Frieden, sondern am Krieg", heißt es weiter in dem Text.
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