Kritik: Gescheiterter „Oppenheimer“ – Ein Leben, zu groß für Nolan ... jetzt weiterlesen auf Rolling Stone
Die Geschichte, eher noch die Karriere J. Robert Oppenheimers, des „Vaters der Atombombe“ und Leiter des geheimen Manhattan-Projekts, ist eine, die man sehr spannend nachlesen kann, die aber bislang unbefriedigend auf der Leinwand erzählt wurde. Weil kaum einer die Physik versteht. Eine Physik, die so wichtig ist, dass der sie benutzende Mensch dahinter oft verschwindet. Norman Taurogs Propaganda-Debakel „The Beginning or the End“ von 1947, der erste Hiroshima-Film, steht da in einer Reihe mit Roland Joffes hübsch uniformiertem, aber belanglosen „General Groves vs. Oppenheimer“-Standoff „Der Schattenmacher“ von 1989.Auch Christopher Nolans „Oppenheimer“ vermag die Gedankenwelt – oder eher Gefühlswelt? – des theoretischen Physikers, der die Welt des 20. Jahrhunderts bis heute mehr prägte als Albert Einstein oder Sigmund Freud, nicht zu erklären. Vielleicht will er das auch nicht. Der Regisseur ist da sehr eigen, entscheidend war für Nolan immer, dass er die Dinge, die allein er verstand...