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Trainersuche: Mit der Rangnick-Absage ist klar: Die Bayern haben sich den Ruf ruiniert

Trainersuche: Mit der Rangnick-Absage ist klar: Die Bayern haben sich den Ruf ruiniert

Ralf Rangnick sagt dem FC Bayern München ab. Sollte den glorreichen "Mia san Mia"-Klub nicht stören, der war ja laut Uli Hoeneß eh nur "dritte Wahl". Vielleicht muss man an der Säbener Straße begreifen, dass das Chaos der letzten Jahre Folgen hat.

Thomas Tuchel nicht. Julian Nagelsmann nicht. Und Ralf Rangnick nun auch nicht. Trainer beim FC Bayern München zu sein – oder zu werden – ist ganz offensichtlich nicht so attraktiv, wie man an der Säbener Straße denkt. Diese bittere Lektion lernen nun Jan-Christian Dreesen, Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Max Eberl.

Interview_Augenthaler6.36Das hat gleich mehrere Gründe und sie sind alle selbstverschuldet. Im Tagesgeschäft etwas zu sagen haben eigentlich nur der Vorstandsvorsitzende Dreesen und der Sportdirektor Eberl. Oder bis Mai 2023 eben Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic. Die hatten erst das "Langzeitprojekt" mit Trainer Julian Nagelsmann begonnen, dann nach 18 Monaten im März 2023 beendet, wobei sie keine gute Figur machten. Zwei Monate später, Minuten nach Gewinn der Meisterschaft, machte der Klub die Trennung von Kahn und Salihamidzic offiziell. "Die Entscheidung, sich von Oliver Kahn zu trennen, hat sich der Aufsichtsrat alles andere als leicht gemacht", sagte Vereinspräsident Herbert Hainer damals.

FC Bayern München und die Trainer-Entlassungen

Trainer Tuchel hatte noch mit Kahn und Salihamidzic seinen Vertrag ausgehandelt. Deren Nachfolger haben die Trennung von Tuchel nach dieser Saison beschlossen – und laut über eine Rückholaktion von Nagelsmann nachgedacht. Kein Wunder, dass der sich dagegen entschieden hat. Denn die Entscheidungen des FC Bayern seit 2022 lassen die Frage aufkommen: Auf was ist noch Verlass beim "Mia san mia"-Klub? Oder auch: auf wen? Wie lange haben die, die mit dem Trainer verhandeln, noch was zu sagen? Und wie sehr ziehen Hoeneß und Rummenigge aus dem Aufsichtsrat heraus die Fäden?Nachfolger Thomas Tuchel Bayern München13.37

Der chaotische Eindruck der vergangenen Jahre rächt sich nun – zumal, wenn Hoeneß Ralf Rangnick öffentlich als "dritte Wahl" bezeichnet. Wen wundert da die Absage der Trainer? Nun kommt also die vierte Wahl – wenn überhaupt. Vielleicht auch die fünfte oder sechste. Die aktuelle Mannschaft hat mit Nagelsmann und Tuchel hochkarätige Trainer verschlissen. In der Kategorie, in der der FC Bayern sucht, arbeiten die Trainer eher nicht des Geldes wegen – Millionäre sind die alle schon. Da werden Titelchancen und ein ruhiges Umfeld zu entscheidenden Faktoren. Und zumindest letzteres ist beim FC Bayern München nicht gegeben. Einen guten Ruf muss man sich an der Säbener Straße erst wieder erarbeiten. Dabei hat Eberl mit Trainersuche und Kaderumbau schon genug zu tun.

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