Union: Markus Söder sieht Friedrich Merz als Favorit für Kanzlerkandidatur
Knapp 90 Prozent der Delegierten auf dem CDU-Parteitag stimmten für die Wiederwahl von Parteichef Merz. Damit bleibt er der Top-Anwärter auf die Kanzlerkandidatur – findet auch ein anderer Favorit. Nach der Wiederwahl von CDU-Chef Friedrich Merz sieht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ihn in der unionsinternen Kanzlerkandidaten-Frage weiter in der Favoritenrolle. "Natürlich ist ein CDU-Vorsitzender immer der Favorit", sagte der CSU-Chef dem Bayerischen Rundfunk. Merz war am Montag auf dem CDU-Parteitag mit annähernd 90 Prozent in seinem Amt als Parteichef bestätigt worden. Söder selbst wird am Dienstagnachmittag auf dem Parteitag in Berlin für eine Rede erwartet. "Wir werden auf jeden Fall zusammen eine gute Lösung finden. Da darf sich jeder darauf verlassen", betonte Söder. Er verwies auf den schon im vergangenen Jahr vereinbarten Zeitplan der Schwesterparteien: "Wir haben jetzt die einzelnen Etappen – die Europawahl, die Landtagswahlen im Herbst [...] und danach gibt es eine gemeinsame Entscheidung." Söder lobt Grundsatzprogramm: "Da ist sehr viel CSU drin" Der CDU-Parteitag diskutiert am Dienstag weiter über das neue Grundsatzprogramm der Partei. Den 1.001 Delegierten liegt dazu ein knapp 70 Seiten langer Entwurf mit dem Titel "In Freiheit leben – Deutschland sicher in die Zukunft führen" zur Beratung vor. Es ist das erste Grundsatzprogramm nach 17 Jahren. Mit seiner Verabschiedung plant die CDU ihre inhaltliche Erneuerung nach der Niederlage bei der Bundestagswahl 2021 abzuschließen. Söder lobte die programmatische Neuausrichtung der CDU: "Da ist sehr viel CSU drin. Das tut uns gut. Es tut der gemeinsamen Zusammenarbeit gut." Nach seinen Worten stehen sich die Schwesterparteien näher als jemals zuvor: "Das ist ein neues Miteinander." Ähnlich hat sich auch Merz bereits wiederholt geäußert. Söder will in seiner Rede für die Europawahl im Juni mobilisieren: "Wir müssen für diese größte demokratische Wahl der Welt – außer Indien , das ist noch größer natürlich von den Menschen her – werben, damit dieses Europa am Ende nicht möglicherweise den Radikalen überlassen wird."