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1.400-mal Stillstand: Das ist Deutschlands schlimmster Stau-Tag

Stau ist, wenn nichts mehr geht. Das weiß jeder Autofahrer. Aber ab wann sprechen Experten davon? An welchem Tag staut es sich am häufigsten? Und warum?

Stau ist, wenn nichts mehr geht. Das weiß jeder Autofahrer. Aber ab wann sprechen Experten von einem Stau? An welchem Tag des Jahres staut es sich am häufigsten? Und warum? Etwa 1.400 Staus pro Tag: Allein im Jahr 2023 stand der Verkehr in Deutschland gut 500.000-mal still, sagt der ADAC . Würde man aus all diesen Staus einen einzigen machen, er wäre 877.000 Millionen Kilometer lang und ließe sich mehr als 20-mal um die Erde wickeln. Aber wie zählt der Verkehrsclub diese vielen Staus? Was genau ist ein Stau? Und wie entsteht er? Wie ist ein Stau definiert? Eine offizielle beziehungsweise einheitliche Definition gibt es nicht. Der Verkehrsclub bilanziert dennoch jährlich das Stau-Aufkommen und veröffentlicht wöchentliche Stau-Warnungen. Was ein Stau ist und was nicht, definiert der ADAC anhand der Geschwindigkeit. Und zwar so: Ein Stau liegt vor, wenn mehrere Fahrzeuge mindestens fünf Minuten lang im Schnitt unter 20 km/h schnell sind – und das auf einer Länge von mindestens einem Kilometer. Bei einem Tempo von 20 bis 40 km/h spricht der ADAC von stockendem Verkehr. Die Daten für seine Stau-Statistiken erhält der ADAC unter anderem von Polizei, großen Fahrzeugflotten (260.000 Lkw), Online-Navis und Millionen App-Nutzern. Wie entsteht ein Stau? Nach einem Unfall wird die Autobahn gesperrt, an einer Baustelle geht es nur einspurig weiter. Es staut sich. Tatsächlich entstehen die meisten Staus aber ganz anders, nämlich wenn die Fahrbahn ganz einfach zu voll ist – auch ganz ohne Unfall oder Baustelle. Denn jede Straße hat nur eine bestimmte Kapazität, die sie aufnehmen kann. In der Regel sind das stündlich zwischen 1.500 und 2.500 Autos pro Spur. Wenn zu viele Fahrzeuge unterwegs sind, kommt die Straße an ihre Grenzen. Nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Stau entsteht. Häufig liegt es daran, dass zu dicht aufgefahren wird, weshalb man häufiger und schärfer abbremsen muss. Dadurch entsteht eine Kettenreaktion. Letztlich kann so bereits ein leichtes Abbremsen einen Stau auslösen, denn das Auto dahinter bremst etwas schärfer ab und so weiter. Deshalb sollte man auch häufige Spurwechsel vermeiden, etwa um in eine kleine Lücke zu schlüpfen. Denn sonst müssen andere – teils stark – abbremsen. Das kann Unfälle auslösen oder eben nach und nach den Verkehr verlangsamen. Und der Verursacher kommt durch seine Manöver nicht schneller voran. Unaufmerksamkeit und Gaffen bei Unfällen führen auch häufig dazu, dass sich kein Rad mehr dreht – genauso wie ein klemmender Reißverschluss etwa an Baustellen. Wie das Reißverschlussprinzip funktioniert, erfahren Sie hier. Wie lassen sich Staus verhindern? Experten wissen: Am besten fließt der Verkehr, wenn alle Autos mit derselben oder ähnlicher Geschwindigkeit fahren – etwa wie Fische in einem Schwarm. Wichtig dazu ist außerdem ein angemessenes Tempo. Studien haben gezeigt, dass bei 85 km/h die höchste Fahrzeugdichte auf der Fahrbahn möglich ist. Wenn also alle Autofahrer ihre Geschwindigkeit anpassen, lassen sich Staus vermeiden. An welchem Tag sind die meisten Staus? Kaum überraschend: Die meisten Staus gibt es zur Reisezeit im Juni und August. Am häufigsten staut es sich übrigens nicht etwa am Wochenende, sondern mittwochs. Mit Abstand die wenigsten Staus gibt es montags. Aber keine Regel ohne Ausnahmen: Denn im vergangenen Jahr gab es die meisten Staus an einem Freitag. Mit etwa 2.400 Staustunden lag die Zahl am 29. September deutlich höher als üblich. Der einfache Grund: Auf den Freitag folgte das lange Wochenende mit dem Tag der Deutschen Einheit und damit eine gute Gelegenheit für einen Kurztrip.

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