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EM 2024 | Er, er oder beide? Julian Nagelsmann hat sich entschieden | DFB

Dass Nagelsmann gegen Dänemark seine Stammelf verändern muss, ist klar. Doch reagiert er auch im Sturm? Drei Partien hat Deutschland bislang bei dieser Europameisterschaft gespielt. Und dreimal hat Trainer Julian Nagelsmann auf dieselbe Elf gesetzt. Dass sich dies im Achtelfinale ändern würde, war spätestens klar, als Jonathan Tah nach einem etwas übermütigem Einsteigen im Spiel gegen die Schweiz seine zweite Gelbe Karte sah – und somit für das Duell mit den Dänen ausfällt. Er wird voraussichtlich durch Nico Schlotterbeck ersetzt. Während der Einsatz Tahs ausgeschlossen ist, stand hinter dem seines Nebenmannes in der Innenverteidigung lange Zeit ein Fragezeichen. Antonio Rüdiger scheint jedoch seine Oberschenkelzerrung überstanden zu haben und spielfit zu sein. Nagelsmann hat seine Wahl getroffen Bliebe noch die dritte Personalie, die unter der Woche wohl für die meisten Schlagzeilen gesorgt hat. Mit wem startet Bundestrainer Nagelsmann in der Sturmspitze? Bleibt er wie bislang beim schlaksigen Kai Havertz? Oder setzt er erstmalig in diesem Turnier in der Startelf auf Goalgetter Niclas Füllkrug, der sowohl gegen Schottland als auch gegen die Schweiz als Joker traf? Unter der Woche mehrten sich die Berichte, der Bundestrainer habe sich für eine Veränderung in der Startelf entschieden. Eine Entscheidung, so berichtete er es am Freitagabend auf der Pressekonferenz im Dortmunder Stadion, habe er für sich bereits getroffen. Nur der Öffentlichkeit mitteilen wollte er diese noch nicht. "Ich habe meine Entscheidung getroffen, aber ich werde sie Ihnen nicht sagen", teilte der etwas angespannt wirkende Bundestrainer mit. Die mediale Diskussion über die Position im Sturmzentrum habe er "gar nicht verfolgt", er habe genug zu tun. "Wir sind das Trainerteam, wir entscheiden, wer spielt", betonte der 36-Jährige. Wenige Minuten später zeigte sich Nagelsmann im Interview mit MagentaTV ein wenig aufgeschlossener – und gab Einblicke in seine Gedankenwelt rund um die Stürmerdiskussion. "Kai Havertz kommt in der öffentlichen Bewertung deutlich schlechter weg. Er hat in den Spielen einen klaren Job, der damit einhergeht, dass er nicht so viele Ballaktionen hat", erklärte der Bundestrainer. "Er soll viel Raum für andere kreieren und das hat er herausragend gut gemacht. In der internen Bewertung ist Kai deutlich höher angesiedelt als in der Öffentlichkeit", so Nagelsmann weiter. Füllkrug als Zusatzboost für das Publikum Seine nachfolgenden Ausführungen lassen nun entgegen der zuletzt kursierenden Berichte darauf schließen, dass es nicht zu einem Wechsel auf der Stürmerposition kommen wird. "Wenn man die dänische Dreierkette sieht, glaube ich nicht, dass von der ersten Minute an Flanken das richtige Mittel sind. Da sind alle 1,88 Meter, 1,92 Meter und 2,01 Meter groß. Die Lufthoheit werden wir da nicht zwingend kriegen", so Nagelsmann. Über solch eine Flanke von David Raum auf den eingewechselten Füllkrug hatte Deutschland gegen die Schweiz das erlösende 1:1 erzielt – und damit spät den Gruppensieg fix gemacht. Möglicherweise erhofft sich der Coach einen ähnlichen Effekt am Samstag. Zumal eine Einwechslung Füllkrugs auch beim Dortmunder Publikum noch mal für einen Zusatzboost von den Rängen und einen explosiven Moment sorgen könnte. Blickt man auf die reine Torquote, spricht mehr für den BVB-Stürmer. 13 Treffer in 19 Spielen sind ein beachtlicher Wert. Doch wie Nagelsmann bereits mehrfach betonte, lässt er in seine finale Entscheidung mehrere Faktoren einfließen. Fürs Kombinationsspiel auf engem Raum mit den quirligen Musiala und Wirtz wäre der Arsenal-Stürmer möglicherweise die bessere Variante. Vielleicht überrascht Nagelsmann aber auch alle und setzt auf beide in der Startelf, wie zuletzt im November gegen Österreich. In diesem Fall würde Havertz etwas tiefer agieren, Leverkusens Florian Wirtz müsste dann auf die Bank weichen. Es ist allerdings das unwahrscheinlichste Szenario, schließlich würde Havertz dann von außen kommen müssen, will Nagelsmann seinen Zehner und Kapitän İlkay Gündoğan nicht opfern.

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