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Alufolie am Fenster gegen Hitze im Sommer: Experten warnen vor Trick

Die sommerliche Hitze führt zu erfinderischen Lösungsansätzen. Alufolie an Fenstern soll Abkühlung schaffen. Experten warnen jedoch davor. Im Sommer kann die Hitze in der Wohnung oder im Haus unerträglich werden. Ein einfacher Trick, um zu verhindern, dass sich die Räume derart stark aufheizen, hat mit Alufolie zu tun. Wie funktioniert der Trick und ist er wirklich gut? Alufolien-Trick gegen Hitze: So soll er funktionieren Die Alufolie wird in Bahnen auf die Außenseite der Fensterscheibe geklebt oder beispielsweise mit Malerkrepp an den Fensterrahmen befestigt. Dabei zeigt die glänzende Seite nach außen – sie reflektiert die Sonnenstrahlen. Die matte Seite zeigt in den Raum. Das Ergebnis: Die Sonnenstrahlen gelangen weder in den Raum noch auf die Scheibe. So heizen sich beide weniger auf. Alternativ kann für die Methode auch eine Rettungsdecke verwendet werden, wie sie im Verbandskasten des Autos vorhanden ist. Experten warnen vor Alu-Trick gegen Hitze Der Trick mit der Alufolie kann sicherlich verhindern, dass Sonnenstrahlen in die Wohnung eindringen. Sie ist aber keine gute Methode, um sich vor Hitze zu schützen. Denn: Auch die Folie heizt sich in der Sonne auf. Weil sie so dünn ist, gibt sie die Wärme an die Fensterscheibe ab, die sich dadurch ebenfalls aufheizt. Schließlich ist Alufolie ein guter Wärmeleiter. Ein weiteres Problem: Die Alufolie kann durch Witterungseinflüsse leicht beschädigt werden und Teile der Folie können sich lösen und in die Umwelt gelangen. Den vermeintlichen Sonnenschutz regelmäßig zu erneuern, ist auch für den Geldbeutel eher schlecht. Zudem könnte die Folie einen Nachbarschaftsstreit auslösen, der sogar vor Gericht landen kann. Beispielsweise, weil Ihre Nachbarn durch die Reflexionen unzumutbar stark geblendet werden. Fenster können zerspringen Peter Huber, Präsidiumsmitglied des Bundesverbands Rollladen- und Sonnenschutz (BVRS), rät von dem Trick ab. Bei bestimmten Verglasungen oder ungünstiger Ausrichtung der Fenster könne es passieren, dass die Scheiben mit der Alufolie zerspringen, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Wenn die Folie nicht richtig befestigt ist, staut sich die Wärme darunter. Verglasungsarten, die den hohen Temperaturen direkt an der Folie nicht standhalten, könnten beschädigt werden – dass eine Fensterscheibe komplett zerspringt, dürfte jedoch sehr selten der Fall sein. Weiterhin kann sich der Kleber aufgrund der Hitze in die Scheibe brennen, warnt Huber. Die bessere Alternative Außenjalousien sind das beste Mittel gegen Hitze. Wer keine Möglichkeit hat, sein Haus oder seine Wohnung damit auszustatten, sollte auf spezielle Plissees oder Vorhänge setzen. Sie sind zwar etwas teuer in der Anschaffung, dennoch eignen sie sich zugleich als Kälteschutz im Winter ( mehr dazu in diesem Artikel hier ). Die Ausgaben würden sich daher also nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter schnell rechnen. Möchten Sie dennoch Ihr Fenster mit Alufolie verdecken, sollten Sie die Folie vorab auf eine Styroporplatte kleben und diese dann vor das Fenster stellen. Das Styropor (schlechter Wärmeleiter) schirmt die Wärmestrahlung der Alufolie etwas ab. Wer nicht basteln möchte, kann auch Heizkörperdämmplatten verwenden. Fazit Alufolie an den Fenstern anzubringen, damit die Wärme nicht ins Haus oder in die Wohnung gelangt, ist keine effektive Hitzeschutzmaßnahme im Sommer. Zwar reflektiert die Folie die Sonnenstrahlen, allerdings isoliert sie nicht. Somit heizt sich erst die Folie und dann die Fensterscheibe auf. Darüber hinaus ist der Anti-Hitze-Trick kostenintensiv und schlecht für die Umwelt.

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