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Last-Minute-Aus gegen Spanien: Karriere von Toni Kroos ist vorbei

Mit dem EM-Aus ist die Karriere von Kroos vorbei – Foto: TOBIAS SCHWARZ/AFP via Getty Images

Physisch zu Beginn, Schlagabtausch nach der Pause

Während die „Furia Roja“ mit der gleichen Elf wie schon seit dem zweiten Gruppenspiel auflief, überraschte Julian Nagelsmann gleich auf zwei Positionen: Leroy Sané begann wieder statt Florian Wirtz, während Emre Can für Robert Andrich in die Startelf rotierte. Das „Finale vor dem Finale“ begann ziemlich ruppig und zerfahren mit vielen kleinen Fouls. Luis de la Fuente musste bereits nach acht Minuten wechseln, denn Pedri konnte nach einem Duell mit Toni Kroos nicht weitermachen und wurde durch Dani Olmo ersetzt. Nachdem die Spanier in der ersten Viertelstunde gefährlicher wirkten, übernahm die deutsche Elf fortan immer mehr die Kontrolle im Mittelfeld, doch keine der beiden Mannschaften konnte sich Großchancen herausspielen und es ging torlos in die Pause.

Im zweiten Durchgang begann Spanien erneut aggressiver und nach einem Zuspiel von Yamal in der 52. Olmo zum 1:0 ein. Danach musste das Nagelsmann-Team deutlich offensiver agieren, dementsprechend wechselte der Bundestrainer fast alle seine Offensivkräfte ein. Bis zur ersten großen Chance für die deutsche Mannschaft dauerte es allerdings bis 13 Minuten vor Schluss, als Niclas Füllkrug den Pfosten traf. In der 82. Minute patzte Spaniens Keeper Simón böse, doch Kai Havertz konnte den Fehler nicht nutzen und hob den Ball über das Tor. Eine Minute vor Ablauf der regulären Spielzeit war es dann soweit: Nach einer Kopfball von Joshua Kimmich kam der Ball zu Florian Wirtz, der aus dem Gewühl zum Ausgleich traf. Deutschland drückte danach auf den Sieg, doch das Spiel ging in die Verlängerung.

K(r)ampf in der Verlängerung

Und wieder begannen Carvajal und Co. druckvoller, doch Deutschland blieb standhaft und hatte durch Wirtz in der 105. Minute die Riesenchance zur Führung, doch es blieb beim 1:1. Auch Füllkrug hätte für Deutschland treffen können, doch es dauerte bis zur 120. Minute, bis es den entscheidenden Treffer gab: Der eingewechselte Merino traf in der letzten Minute der Verlängerung zum spanischen Sieg und beendete somit die einmalige Karriere von Toni Kroos. Füllkrug hatte in der Nachspielzeit noch eine große Chance, köpfte aber dabeben.

Kroos und Rüdiger kämpferisch

Erwartungsgemäß standen sowohl Kroos als auch Rüdiger in der deutschen Startelf. Der Mittelfeldregisseur agierte sehr physisch, schmiss sich in Zweikämpfe und konnte in der ersten Hälfte einige spanische Angriffe unterbinden.  Wie gewohnt ließ Kroos sich oft in die letzte Linie zurückfallen, um anspielbar zu sein, wenn es im Spielaufbau zu Drucksituationen kommen sollte. Nach dem Rückstand übernahm der 34-Jährige Verantwortung und kurbelte das deutsche Offensivspiel an. In der Verlängerung ging Reals Legende über seine körperlichen Grenzen hinaus und trotzte einigen Krämpfen. Rüdiger hatte defensiv zusammen mit Nebenmann Tah immer wieder mit Lamine Yamal, Álvaro Morata und Nico Williams zu tun und blieb stets fokussiert und hellwach. Reals Abwehrkante sah zwar sehr früh Gelb (13.), ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Beim ersten Gegentor war der Berliner schuldlos, danach hielt er die deutsche Abwehr fehlerlos zusammen – bis zur 120. Minute, als er Merino beim entscheidenden Kopfball entwischen ließ.

Carvajal und Nacho routiniert, Joselu eingewechselt

Auf spanischer Seite begann Dani Carvajal als einziger Spieler von Real Madrid, während Nacho Fernández und Joselu wie erwartet auf der Bank saßen. Reals zweiter Kapitän hatte defensiv absolut alles im Griff und schaltete sich in der ersten Hälfte auch konstant ins Offensivspiel seines Teams, wo er mit Yamal auf der rechten Seite ein Pärchen bildete, doch in der erste Hälfte hielt sich sein Impact in Grenzen. In der Nachspielzeit der Verlängerung sah Carvajal die zweite gelbe Karte und musste vom Platz, im Halbfinale hätte er aufgrund zweier Turnier-Verwarnungen aber ohnehin gefehlt. Nach der Pause kam Nacho für den mit Gelb vorbelasteten Le Normand und erledigte seinen Part in der Innenverteidigung ohne Fehl und Tadel. In der Verlängerung wurde mit Joselu auch der dritte Blanco eingewechselt, doch der Stürmer konnte sich nicht entscheidend in Szene setzen.

Halbfinale gegen Frankreich oder Portugal

Mit dem Sieg gegen Deutschland steht Spanien als erster Halbfinalist der EM fest und wird noch am Freitagabend (21 Uhr) erfahren, ob es am kommenden Dienstag in München (9. Juli, 21 Uhr) gegen Portugal oder Frankreich gehen wird. Die zweite Halbfinalpaarung wird am morgigen Sonntag ermittelt, wenn in Düsseldorf England auf die Schweiz (6. Juli, 18 Uhr) beziehungsweise in Berlin die Niederlande auf die Türkei (6. Juli, 21 Uhr) treffen.

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