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Fußball-EM in Köln: Autokorso – was ist erlaubt?

Fußball-Siege werden gern mit lauten Autokorsos zu nachtschlafender Zeit gefeiert. Anwohner sind genervt. Die Polizei oft machtlos. Nach dem EM-Viertelfinaleinzug der Türkei am vergangenen Dienstag war bei vielen Anwohnern in der Kölner Innenstadt an Schlaf nicht zu denken. Bis 2 Uhr morgens zog sich ein Autokorso durch die Straßen. Zwar führte die knappe 2:1-Niederlage Deutschlands im Viertelfinale gegen Spanien dazu, dass es Freitagnacht auf den Straßen ruhig blieb, an diesem Wochenende steht mit der Partie der Türkei (Sa., 21 Uhr) erneut ein Match an, welches je nach Ausgang einen Autokorso nach sich ziehen könnte. Die Polizei in Köln ergreift zwar Maßnahmen gegen die Hup-Kolonnen, sagt aber auch ganz klar: "Wir können Autokorsos nicht verhindern". Um Unfälle mit Fußgängern auf stark frequentierten Flächen zu vermeiden, sperrt die Polizei bei Bedarf einen Teil der Ringe zwischen Rudolf- und Friesenplatz beziehungsweise bis zum Kaiser-Wilhelm-Ring. Sascha Wallmeroth, Sprecher der Polizei Köln sagt: "Wenn wir Verstöße feststellen, gehen wir dem natürlich nach". Oft helfe aber auch schon bloße Präsenz, damit die Autofahrer Ruhe geben. "Aber wir können natürlich nicht die ganze Stadt absperren oder beaufsichtigen." "Ein Autokorso ist kein rechtsfreier Raum" Die Strafen für "Hup-Sünder" sind zudem milde: Unerlaubtes Hupen kostet fünf Euro, fühlt sich jemand dadurch belästigt, erhöht sich die Strafe auf zehn Euro. "Das Problem ist, dass das störende Auto schon längst weggefahren ist, wenn ein Anwohner eine Ruhestörung bei uns meldet", gibt Wallmeroth zu bedenken. Trotzdem betont er: "Ein Autokorso ist kein rechtsfreier Raum." Wer sich über Lärm beschweren möchte, kann das montags bis donnerstags bis 0.30 beim Ordnungsamt tun, freitags und samstags bis 1.30 Uhr. Nach den Dienstzeiten des Ordnungsamtes ist die Polizei dafür zuständig. Am letzten Dienstag hätten sich nach Auskunft beider Behörden insgesamt 86 Bürger über Lärm beschwert.

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