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Venezuela: Staatsanwaltschaft befürchtet rechtsextreme Anschläge rund um die Wahlen

Preview Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Venezuela, die am 28. Juli stattfinden sollen, befürchten die Behörden Provokationen und sogar Attentate. Hinter den Anschlagsplänen wird die rechtsextreme oppositionelle Szene vermutet, die Kontakte nach Kolumbien haben soll.

Der venezolanische Generalstaatsanwalt Tarek William Saab hat neue Details über Anschlagspläne vor und nach den Präsidentschaftswahlen in dem südamerikanischen Land enthüllt, hinter denen die rechtsextreme oppositionelle Szene vermutet wird. Wie der hochrangige Beamte am Montag mitteilte, hätten die rechtsextremen Gegner des zum dritten Mal kandidierenden Präsidenten Nicolás Maduro sogar eine kolumbianische Guerilla-Organisation kontaktiert. Demnach sollten Kämpfer der Miliz "Autodefensas Conquistadoras de la Sierra Nevada" (auf Deutsch etwa "Selbstverteidigungskräfte der Eroberer von Sierra Nevada") um den 28. Juli einen Mordanschlag auf den Staatschef verüben und Energieinfrastrukturen im Bundesstaat Zulia angreifen.

Wie Saab bei einer Pressekonferenz am Montag sagte, habe die venezolanische Opposition vor zwei Monaten in der kolumbianischen Grenzprovinz La Guajira Kontakt mit der Miliz aufgenommen. Danach sei es zu drei Treffen in einem Restaurant in der Gemeinde Maicao gekommen. Die Guerilla sollte laut dem Plan Maduro bei einem öffentlichen Auftritt angreifen. Anschläge gegen Energieinfrastrukturen sollten in den letzten Tagen der Wahlkampagne den Großteil des Landes ohne Strom lassen. Der Generalstaatsanwalt fügte hinzu:

"Für den Fall, dass die Opposition verlieren sollte, wurde die Miliz darum gebeten, sich in Straßenumzüge einzuschleusen, um Gewalt zu stiften."

Saab zufolge hätten die Verhandler der rechtsextremen Opposition der Guerilla Pläne der anzugreifenden Energieinfrastrukturen und des Miraflores-Palasts, das heißt der Präsidentenresidenz in Caracas, gezeigt. Die Belohnung sei dabei zwar nicht festgelegt worden. Man habe aber der Guerilla "politisches Asyl" im Fall des Sieges der Opposition angeboten. Der Generalstaatsanwalt berief sich auf Aussagen eines namentlich nicht genannten Informanten.

Um mögliche Provokationen zu verhindern, schickte Saab nach eigenen Angaben ein Schreiben an seine kolumbianische Amtskollegin Luz Adriana Camargo, in dem er eine gemeinsame Untersuchung vorgeschlagen haben will. So sollten mögliche Zeugen befragt werden.

Der Generalstaatsanwalt brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Regierung in Bogotá einer Mission von venezolanischen Ermittlern zustimmen werde. Saab machte darauf aufmerksam, dass es seit Anfang dieses Jahres mindestens acht Versuche gegeben habe, die politische Situation in Venezuela zu destabilisieren.

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