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Alexander Schweitzer folgt Dreyer als Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz

Nach elf Jahren als rheinland-pfälzische Landeschefin tritt Malu Dreyer heute zurück. Ihr folgt Alexander Schweitzer. Doch wer ist der Mann? Es ist nicht das erste Mal, dass Alexander Schweitzer der Nachfolger von Malu Dreyer wird. Wenn der SPD-Politiker am Mittwoch wohl zum neuen Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz gewählt wird, folgt er erneut auf die Frau, die einst bereits seine Vorgängerin als Sozialministerin war. Kurt Beck (SPD) hatte die damalige Ministerin Dreyer 2013 überraschend zu seiner Nachfolgerin als Landeschefin ernannt, Schweitzer rückte für sie nach und wurde erstmalig Minister. Elf Jahre später kommt die Ernennung Schweitzers nach Dreyers Rücktritt deutlich weniger überraschend. Der 50-Jährige vereinte als Minister zuletzt die Bereiche Arbeit, Soziales, Transformation und Digitales. Zuvor war er bereits rheinland-pfälzischer SPD-Generalsekretär und sieben Jahre lang Fraktionsvorsitzender, seit 2002 sitzt er im Landesvorstand – Schweitzer ist in Rheinland-Pfalz bekannt. Malu Dreyer tritt zurück: So begründet die Ministerpräsidentin ihren Schritt Schweitzer setzt auf die Ampel Politisch möchte der 2,06-Meter-Mann an den Kurs seiner Vorgängerin anknüpfen und die im Gegensatz zu Berlin sehr harmonisch arbeitende Ampelkoalition fortführen. "Der Koalitionsvertrag ist ein gutes Drehbuch, dem wir folgen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ). Auch personell gibt es im Kabinett keine Änderungen, bis auf die zuletzt in Nordrhein-Westfalen tätige Sozialpolitikerin Dörte Schall, die Schweitzers Nachfolgerin als Arbeitsministerin wird. Dennoch plant er, auch eigene Akzente zu setzen. So wolle er die Entwicklungschancen der Region innerhalb des Bundeslandes auf ein ähnliches Niveau bringen. Ein weiterer Aspekt sei das Aufstiegsversprechen, erklärte er der "FAZ": "Ich habe es nur durch Leistung nach oben geschafft. Das ist nicht alleinige Aufgabe der Politik, aber wir können versuchen, unseren Beitrag im Rahmen der Bildungspolitik zu leisten." Schweitzer wird von außen oftmals als "konservativer Sozialdemokrat" beschrieben, er selbst weist die Zuschreibung von sich. Dennoch erklärt er: "Ich bin sehr daran interessiert, dass die Wirtschaft läuft. Das gelingt durch einen guten Draht zu Unternehmen, und die können ohne ihre Belegschaft nicht erfolgreich sein." Rücktritt von Malu Dreyer: In der Krise liegt auch eine Chance "Ordnung und Humanität" in Asyldebatte Beim Bürgergeld will er zudem nicht über die Höhe streiten, sondern darüber, "wie wir Menschen schneller wieder in Arbeit bringen", sagte er der "Bild". Wer sich verweigere, dem sollten seiner Meinung nach auch Leistungen gestrichen werden. Bei der Asyldebatte möchte er insbesondere "über Ordnung und Humanität sprechen". Er fordert in der "Bild": "Wer bei uns nicht mehr sein kann, weil alle Möglichkeiten des Asylrechts ausgeschöpft sind, da müssen wir auch klar sein und Menschen wieder zurückführen in ihre Ursprungsländer!" Schweitzer, der seit 2017 auch im SPD-Bundesvorstand sitzt, möchte mit seiner Partei in Rheinland-Pfalz eine breite Masse ansprechen, wie er im Gespräch mit der "FAZ" betont: "Ich möchte als Sozialdemokrat Mehrheiten ansprechen, um Mehrheiten für meine politischen Ziele zu bekommen." "Auf dem Binnenschiff aufgewachsen" Der 2,06 Meter große Schweitzer mit Schuhgröße 47,5 ist tief in der Südpfalz verwurzelt. In Landau geboren, zeigt er sich noch immer regelmäßig sonntags in seinem Wahlkreis zur Bürgersprechstunde. "Niemand hat hier in Bad Bergzabern Berührungsängste mit Alexander Schweitzer, weil er so bodenständig ist", sagt etwa sein ehemaliger Schulleiter Pete Allmann dem SWR. Aufgewachsen ist er als Arbeiterkind "auf dem Binnenschiff meines Vaters, auf dem Rhein in Deutschland, Holland, Luxemburg", wie er der "Bild"-Zeitung erzählte. Mittlerweile lebt der Vater dreier Kinder im Alter von 25, 15 und 14 Jahren mit seiner Frau Barbara noch immer in der Südpfalz in der Nähe zur französischen Grenze. Bereits seit 2016 ernährt sich Schweitzer vegan, "aus Überzeugung und weil’s mir guttut", verriet er der "Bild".

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