AfD ernennt offenbar FPÖ-Politiker Holzfeind zum Generalsekretär

Erst auf dem Bundesparteitag in Essen hatte die AfD beschlossen, einen Generalsekretär zu ernennen. Nun ist die Wahl offenbar auf einen österreichischen FPÖ-Politiker gefallen. Die AfD will ihre Parteispitze offenbar um einen Generalsekretär erweitern. Das berichtet die "Bild". Demnach soll der Österreicher Dietmar Holzfeind das Amt übernehmen. Holzfeind ist Mitglied der rechtspopulistischen FPÖ und sitzt derzeit für die österreichische Partei im EU-Parlament. Dort war er bis zuletzt Vize-Generalsekretär der extremrechten Fraktion Identität und Demokratie (ID), der auch die AfD bis zu ihrem Ausschluss Ende Mai – kurz vor der Europawahl – angehörte. Mehr dazu lesen Sie hier. Am vergangenen Mittwoch hat die AfD gemeinsam mit sieben weiteren europäischen Parteien eine neue Fraktion mit dem Namen "Europa der Souveränen Nationen" (ESN) gegründet. Laut "Politico" soll Dietmar Holzfeind nun auch ESN-Generalsekretär werden. Holzfeind steht rechtsextremem FPÖ-Politiker nahe Dass die AfD-Spitzen nun Dietmar Holzfeind für den Posten des Generalsekretärs der Partei ausgewählt haben, ist ungewöhnlich, da der Österreicher bisher kein AfD-Mitglied ist. Innerhalb der FPÖ steht Holzfeind dem rechtsextremen Politiker Andreas Mölzer nahe, der für die österreichische Partei mehrfach als Spitzenkandidat bei Europawahlen angetreten ist. Laut "Bild" soll Holzfeind seine Arbeit unverzüglich aufnehmen. Die AfD hatte auf ihrem Bundesparteitag Ende Juni die Einführung des Generalsekretärsamts beschlossen, aber noch niemanden für den Posten ernannt. Mehr zum AfD-Parteitag lesen Sie hier. Zuvor hatte die Partei wohl wegen ihrer Doppelspitze und aus Kostengründen auf einen Generalsekretär verzichtet. Fast alle anderen im Bundestag vertretenen Parteien arbeiten im Parteivorstand mit einem Generalsekretär. Dieser ist meist dafür zuständig, politische Standpunkte der Partei zuzuspitzen und so Druck von den Parteivorsitzenden zu nehmen. Oft verantwortet ein Generalsekretär auch die strategische Ausrichtung einer Partei wie beispielsweise Wahlprogramme.