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Geschichte geschrieben

46ers-Profi Roland Nyama verpasst mit Kamerun zwar die Olympischen Spiele von Paris, ist aber stolz auf das bisher Erreichte Bad Urach statt Paris? Das klingt wie Takatukaland statt Disneyland. Doch Roland Nyama lacht herzerfrischend. „Massage, Wasserfälle, Wellnessoase. Kopf und Körper brauchen einfach mal eine Pause.“ Von drei Wochen, die der Profi der GIESSEN 46ers nie […]

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46ers-Profi Roland Nyama verpasst mit Kamerun zwar die Olympischen Spiele von Paris, ist aber stolz auf das bisher Erreichte

Bad Urach statt Paris? Das klingt wie Takatukaland statt Disneyland. Doch Roland Nyama lacht herzerfrischend. „Massage, Wasserfälle, Wellnessoase. Kopf und Körper brauchen einfach mal eine Pause.“ Von drei Wochen, die der Profi der GIESSEN 46ers nie vergessen wird. Auch wenn sie nicht so endeten, wie sie eigentlich hätten enden sollen. Wie gesagt: Schwäbische Alb statt Weltstadt mit Flair …

Doch der Reihe nach: Mitte Juni hatte sich der seit dem heutigen Donnerstag 31-Jährige mit Kameruns Basketball-Nationalmannschaft aufgemacht, um sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren. Als Außenseiter. Aber bemüht, den vermeintlich Großen der Branche das Fürchten zu lehren. Was fast gelungen wäre.

Ein unglückliches 66:70 gegen den WM-Elften Montenegro und ein sensationeller 77:74-Erfolg über den zweifachen Weltmeister Brasilien bedeutete für die Zentralafrikaner den Einzug ins Halbfinale, in dem allerdings gegen Lettland beim 59:72 Endstation war. Die Gastgeber zogen ins Finale ein, unterlagen dort allerdings ohne ihren verletzten Superstar Kristaps Porzingis gegen Brasilien mit 69:94. Da nur der Sieger der Qualifikation von Riga das Olympia-Ticket bekam, dürfen sich nun die Männer vom Zuckerhut auf das Duell gegen Deutschland am 30. Juli freuen.

„Wir haben aber trotzdem Geschichte geschrieben“, kann Roland Nyama zurecht stolz auf das Erreichte sein. „Dass wir vergangenes Jahr das kontinentale Turnier gewonnen haben und dass wir nach acht Siegen in Serie überhaupt nach Riga gefahren sind, das hat Kamerun seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr erlebt“, so der Sohn einer Frankfurter Ärztin. „In Riga haben wir gesehen, dass wir von der absoluten Weltspitze nicht so sehr weit entfernt sind. Die Partien waren für uns ein Ansporn, künftig noch viel mehr zu erreichen“, freut sich der Flügelspieler des Altmeisters von der Lahn besonders auf die Afrika-Meisterschaften im Sommer 2025 in Angola, vor denen allerdings im November und im Februar Qualifikations-Partien gegen Gabun, Ruanda und den Senegal ausgetragen werden müssen. „Da müssen wir durch, und zwar mit Rückenwind …“

Der dem Team von Trainer Alfred Aboya Baliaba in den drei Duellen in der 600.000 Einwohner zählenden Metropole Riga am Ende stets ein wenig ausging. Gegen Montenegro führte Kamerun zur Pause noch mit 32:29, um am Ende mit vier Zählern Differenz den Kürzeren zu ziehen. Gegen Brasilien lagen die Zentralafrikaner nach 20 Minuten gar mit 56:39 in Front, ehe ihnen im zweiten Abschnitt nur noch 21 Punkte glückten. Und auch in der Vorschlussrunde gegen Lettland deutete beim 35:38-Pausenstand noch nichts auf eine am Ende klare Niederlage hin. „Für uns gilt es deshalb, unsere Abläufe zu verfeinern, denn oft mangelt es uns an spielerischer Disziplin“, kennt Roland Nyama die Problemzonen seines Teams. „Freude und Gelassenheit wandeln sich noch zu schnell in Krampf um.“

Dass er selbst in allen drei Partien nur jeweils neun Minuten auf dem Parkett der 16.000 Zuschauer fassenden Arena Riga stand, war für den 1,98-Meter-Mann kein Problem. „Mir haben die drei Wochen in Lettland großen Spaß gemacht. Auf meiner Position wurde unser Kader aufgestockt, so dass ich überhaupt froh war, Fuß zu fassen. Unser Coach hat mir aber gesagt, dass ich weiter dabei bin.“ Seinen bislang 14 Länderspielen werden also weitere folgen.

Und seinem Heimtrainer „Frenki“ Ignjatovic ruft Roland Nyama zu: „Er bekommt nicht nur einen Löwen, sondern einen sehr hungrigen Löwen zurück.“ Einer, der sich das viel zu frühe Aus im Playoff-Viertelfinale der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA in drei Wochen Baltikum längst aus den Knochen geschüttelt hat. Mit insgesamt sechs Punkten in den drei Duellen. Mit vielen tollen Erlebnissen „in einer grandiosen Stadt.“ Und mit viel Zuspruch aus der Heimat. „Dass mir 46ers-Fans Glück gewünscht haben, zeigt mir, dass sie mich nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch sehr schätzen. Das bedeutet mir sehr viel.“

Fast noch mehr, als seinen 31. Geburtstag ohne Hundedame Norah, aber mit Ehefrau Jennifer und Töchterchen Aurelie gemütlich in Bad Urach zu verbringen. Paris kann warten …

 

11.07.24

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