Lauterbach prüft Obergrenze für Eigenanteil bei Pflegeheim
Die Belastung von Pflegebedürftigen und ihren Familien steigt seit Jahren. Der Bundesgesundheitsminister will Abhilfe schaffen - und stellt für Herbst eine neue Regelung in Aussicht. Angesichts steigender finanzieller Belastungen für Pflegebedürftige und ihre Familien erwägt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eine Obergrenze für die selbst zu zahlenden Kostenanteile. Dem ARD-Hauptstadtstudio sagte der SPD-Politiker: "Wir müssen dazu kommen, dass wir vielleicht mit einer Obergrenze für den Eigenanteil arbeiten. Das prüfen wir derzeit." Auch werde untersucht, wie Investitionskosten stärker durch die Länder getragen werden könnten. "Die Länder machen da zu wenig. Das fällt so auf die Füße der Versicherten, der zu Pflegenden", sagte Lauterbach. Trotz Kostenbremsen steigt nach einer Auswertung des Verbands der Ersatzkassen der Eigenanteil weiter. Mit Stand vom 1. Juli waren im ersten Jahr im Heim im bundesweiten Schnitt 2.871 Euro pro Monat aus eigener Tasche fällig - das waren 211 Euro mehr als noch Mitte 2023. Gründe für die höheren Kosten sind gestiegene Energie- und Lebensmittelkosten sowie höhere Löhne der Pflegekräfte. Die Belastungen nehmen auch mit erhöhten Entlastungszuschlägen zu, die sich nach der Dauer des Heimaufenthalts richten. So werden Forderungen nach weiteren Erleichterungen vor der Bundestagswahl 2025 lauter. Lauterbach verwies auch darauf, dass die Eigenanteile sinken, wenn Pflegebedürftige mehrere Jahre stationär versorgt werden müssen. "Aber dann bleibt noch immer viel übrig", sagte der Gesundheitsminister. "Für neue Pflegebedürftige, die zum Teil nur ein oder zwei Jahre in der Pflege leben, ist das natürlich eine starke Belastung. Da werden wir im Herbst mit einer Regelung kommen", sagte Lauterbach. Wie hoch die Obergrenze für den Eigenanteil aus seiner Sicht liegen sollte, sagte der Minister nicht.