Taipeh empört: Trump fordert Geld von Taiwan "für Schutz vor China"
Taiwan ist entschlossen, seine Verteidigungsfähigkeit zu stärken und mit den Vereinigten Staaten von Amerika zusammenzuarbeiten, erklärte das Außenministerium der abtrünnigen Inselrepublik am Donnerstag, nachdem der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump mit den Worten zitiert wurde, Taiwan solle künftig für seine Verteidigung auch bezahlen.
Kuoyu Chiao, der stellvertretende Leiter der Nordamerika-Abteilung im taiwanischen Außenministerium, sagte vor Reportern in Taipeh, dass Taiwan und die USA "die universellen Werte der Demokratie, der Freiheit und der Menschenrechte teilen und eine für beide Seiten vorteilhafte Wirtschaftsbeziehung unterhalten". "Daher genieße Taiwan seit langem eine partei- und regierungsübergreifende Unterstützung durch die Vereinigten Staaten", kritisierte er indirekt Trumps außenpolitische Linie.
Der US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hatte zuvor die Unterstützung Taiwans durch die USA jüngst infrage gestellt. "Ich denke, Taiwan sollte uns für den Schutz bezahlen", antwortete Trump dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg Businessweek auf die Frage, ob er als möglicher Präsident Taiwan vor China beschützen werde. Die USA seien dort "nichts anderes als ein Versicherungsunternehmen", sagte Trump – und Taiwan "gibt uns nichts".
Die Volksrepublik China betrachtet die Insel als eine abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden sollte – notfalls sogar mit militärischer Gewalt. Regelmäßig droht die chinesische Regierung der taiwanischen und hält Militärmanöver vor der Küste der Insel ab.
Die USA erkennen Taiwan zwar diplomatisch nicht offiziell an, sind aber einer der wichtigsten Verbündeten der Inselrepublik und mit Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen in der Region ständig präsent. Für den Fall eines chinesischen Angriffs haben die USA Taiwan mehrfach Unterstützung zugesichert.
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