Gerüchte um Hillary Clinton als Biden-Ersatz

Ein Meinungsartikel in der US-amerikanischen Online-Zeitung "The Hill" bringt die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton als möglichen Ersatz für den gesundheitlich angeschlagenen US-Präsidenten Joe Biden ins Spiel. Und prompt brodelt die Gerüchteküche.

Tritt die ehemalige US-Außenministerin Hillary Clinton noch einmal gegen den republikanischen Kandidaten Donald Trump an? Wenn es nach der US-amerikanischen Online-Zeitung The Hill geht, ja.

Ein Meinungsbeitrag in der Zeitung hat bei Demokraten wie Republikanern wilde Spekulationen ausgelöst. Unter dem Titel "Bereit für Runde zwei: Warum wir Hillary mehr denn je brauchen" lobt der Kommentator in The Hill die 2016 gescheiterte Clinton über den grünen Klee.

Clinton sei "nicht nur eine gute Kandidatin, sondern eine der am besten qualifizierten Personen, die jemals für das Amt kandidiert haben", heißt es in dem Beitrag. Unter den Anwärtern auf eine mögliche Biden-Nachfolge sei sie die "stärkste von allen", schreibt der Kommentator weiter.

Zudem sei sie "jünger als Biden wie auch als Trump" und eine "fertige Ersatzkandidatin", die nicht erst in der US-Öffentlichkeit bekannt werden müsste. Ihr Lebenslauf sei "unvergleichlich", ihre Erfahrung "unerreicht".

Weiter spekuliert der Kommentator, dass Trump all sein Pulver gegen Clinton bereits 2016 verschossen habe. Viele US-Bürger hätten nach ihrer Niederlage gegen Trump bereut, sie nicht unterstützt zu haben. Eine Umfrage habe gezeigt, dass sie gegen Trump mit 43 Prozent zu 41 Prozent führe.

Trumps Anhänger, die schon seit Monaten die Theorie einer neuen Clinton-Kandidatur kolportieren, zeigten sich bestätigt und teilten den The Hill-Beitrag mit den Worten: "Sie tritt an!".

Trumps Top-Berater Jason Miller schrieb im Hinblick auf den Beitrag in The Hill auf X:

"SIE TRITT AN!!! Diese Meinungsbeiträge kommen nicht einfach so ‒ Betrügerin ist auf dem Vormarsch!!!"

Auch der konservative Radiomoderator Alex Jones verkündet auf X, ohne jedoch einen Beleg dafür zu liefern, dass Clinton Biden ersetzen wird.

Eigentlich gilt Bidens Vizepräsidentin, Kamala Harris, als offizielle Nachfolge Bidens. Mittlerweile deutet einiges darauf hin, dass Biden im Falle seines Rückzugs Harris als Präsidentschaftskandidatin für die Wahl im November vorschlagen könnte.

Dabei galt die 59-Jährige in ihrem Amt lange als blass und hatte mit schlechten Umfragewerten zu kämpfen. Angesichts von Bidens Hängepartie gewann sie zuletzt aber leicht an Zuspruch.

Die Demokraten macht offenbar vor allem misstrauisch, dass Clinton (bis jetzt) weiterhin zu Biden hält ‒ anders als andere Partei-Größen wie Ex-Präsident Barack Obama oder Ex-Sprecherin Nancy Pelosi, die sich in Privatgesprächen für einen neuen Kandidaten ausgesprochen haben sollen.

Zudem berichtete der US-Nachrichtensender CNN, dass sowohl Hillary Clinton als auch ihr Mann, Ex-Präsident Bill Clinton, zuletzt Großspender in den USA dazu aufgerufen haben, die Kandidatur von Biden zu unterstützen.

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