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Bidens Rückzug: Wie werden die Spenden im US-Wahlkampf ausgegeben?

Der Wahlkampf ist teuer, das gilt insbesondere in den USA. Daher sammeln die Kandidaten hohe Summen an Spendengeldern. Ein Überblick, wie sie eingesetzt werden. Ohne Geld geht nichts: Der US-Wahlkampf verschlingt jedes Mal enorme Summen. 14,4 Milliarden US-Dollar wurden allein im Jahr 2020 ausgegeben – 5,7 Milliarden Dollar für den Präsidentschaftswahlkampf, der Rest für die Wahl zum US-Kongress, die zeitgleich stattfand. Auch in diesem Jahr haben die Kampagnen bereits wieder zahlreiche Millionenspenden erhalten. So spendeten Unterstützer allein am Tag nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Wahlkampf 81 Millionen Dollar für die Demokratische Partei. "Damit war dies der größte Tag für Online-Spenden der Demokraten seit der Wahl 2020", schreibt die "New York Times". Zuvor hatte Biden laut der US-amerikanischen Organisation Open Secrets bereits 401 Millionen Dollar gesammelt, Trump 450 Millionen. Lobbyorganisation mit großem Einfluss Sollte Harris Präsidentschaftskandidatin der Demokraten werden, kann sie aber wohl auf das Biden-Geld zurückgreifen, weil sie als seine Vize Teil von dessen Wiederwahlkampagne gewesen ist. Ein gänzlich neuer Kandidat müsste diese Spenden erneut einholen. Doch das Spendensystem ist kompliziert. Oftmals gehen die Gelder nicht direkt an die Kandidaten, sondern werden von Organisationen für die Unterstützung ihrer favorisierten Kandidaten eingesetzt. Direkte Spenden von Bürgern an die Kandidaten sind auf 2.800 Euro beschränkt. Deshalb geben Großspender ihr Geld an sogenannte Super Political Action Committees (zu Deutsch in etwa: Großes politisches Aktionskomitee), kurz Super PACs. Diese Lobbyorganisationen stehen in der Regel hinter einem bestimmten Kandidaten und nutzen das Geld, um diesen zu unterstützen. Lesen Sie hier mehr dazu, wie es funktioniert. Großer Anteil für Fernsehwerbung Direkt an die Politiker weitergeben dürfen sie das Geld allerdings nicht. Stattdessen bezahlen sie insbesondere die teure Fernsehwerbung, die einen Großteil der Ausgaben ausmacht. Dazu zählen auch Kampagnen, um die Gegner explizit zu verunglimpfen. Die Kandidaten finanzieren mit den direkt an sie gespendete Geldern aber auch eigene Spots. Im Frühjahr gab Bidens Team beispielsweise 30 Millionen Dollar für einen einzigen Spot aus. Dazu kommen Kosten für Wahlkampfbüros, Mitarbeiter, Reisen und Auftritte. Auch wenn Geld wichtig ist, um die eigene Botschaft zu verbreiten und die Popularität zu steigern, so zeigt die Vergangenheit, dass nicht unbedingt der finanzstärkste Kandidat gewinnt. So gab der ehemalige New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg allein im Vorwahlkampf der Demokraten 2020 1,1 Milliarden Dollar aus. Mit dem Geld schaltete er unzählige Fernsehspots, lockte Mitarbeiter mit üppigen Gehältern sowie teurem Equipment und bot bei Wahlkampfveranstaltungen Essen und Drinks an. Genützt hat es nichts: Bloomberg zog sich vorläufig zurück. In diesem Jahr spendete er bereits zahlreiche Millionen für Joe Biden.

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