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Olympia-Eröffnungsfeier: Pompös und woke im Dauerregen mit Céline Dion im Finale

Preview Bei Dauerregen verfolgten Hunderttausende die vierstündige, mehr als pompöse und aufwendige Show der Superlative an einem sechs Kilometer langen Abschnitt der Seine. Die Athleten fuhren fahnenschwenkend in einer Bootsparade, erstmalig fiel damit das Einlaufen der Nationen in einem Stadion aus.

Die Eröffnungszeremonie für die Olympischen Sommerspiele 2024 in der französischen Hauptstadt Paris beeindruckte bei Betrachtung der rund vierstündigen, minutiös geplanten Show auf vielen Ebenen. Angefangen von dem Novum, dass sich die teilnehmenden Nationen in einem Bootskorso auf einem sechs Kilometer Abschnitt der Seine den Zuschauern vor Ort und an den Bildschirmen weltweit präsentierten.

Dazu geladen laut Medienberichten "100 eigens angereiste Staats- und Regierungschefs, Könige und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen und geladene VIPs". Die Natur begleitete die mehr als bunte und bewusst woke präsentierte Feier mit unerwartetem stundenlangem Regen, dem sich vor allem die Sportler auf den Booten ausgesetzt sahen. Zum Ende der Feier erhob sich die Flamme der Olympischen Spiele in den Tuilerien am Louvre an einem Ballon in den nächtlichen Himmel von Paris, um durch den kanadischen Superstar Céline Dion mit der "Hymne à l'amour" ein glamouröses Finale zu erhalten.

Die Natur machte von Beginn an der Eröffnungsfeier am frühen Abend der jahrelangen Planung des Spektakels, unter Anwesenheit von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Gattin, einen dicken Strich durch die Endabrechnung. Die Zeremonie musste unter mehr als erschwerten Bedingungen für die Künstler, Artisten, Zuschauer und vor allem durchnässten Athleten aus insgesamt 206 Nationen durchgeführt werden. Das trübe Grau von Paris wurde jedoch durch die Live-Ereignisse und an den Bildschirmen eingespielten vorbereiten Kurzfilmchen mehr als bunt und pompös übertrumpft.

Die Macher des Spektakels setzten dabei bewusst durch das komplette Showprogramm auf Verweise von woken, damit queeren Akzenten. An historischen Gebäuden entlang der Seine und auf Pontons auf dem Fluss wurden den Zuschauern in Abständen diese für den Sport vollkommen überflüssige "Message" recht nachdrücklich mehrheitlich durch Tanzdarbietungen präsentiert.

Final gekrönt im Anliegen durch den Auftritt der "Trans-Ikone" Lady Gaga. Zuvor wurde das Bild des christlichen Abendmahls durch eine darstellende Gruppe von unmissverständlich queeren und Trans-Darstellern umdeklariert.

In einem Einspieler waren die Protagonisten des französischen Filmklassikers "Jules et Jim" aus den 1960ern eindeutig als subjektiv umgedeutet bisexuell wahrzunehmen.

Erstmalig in der Geschichte einer Olympischen Eröffnungszeremonie präsentierten sich die teilnehmenden Mannschaften dabei nicht durch den Einmarsch der Nationen in einem Stadion. Auf einer Länge von sechs Kilometern fuhren die der Nässe trotzenden Sportler von der Pont d'Austerlitz an zwölf Bühnenbildern mit rund 2.000 Künstlern vorbei bis zum Trocadéro am Eiffelturm, wo dann sehr viele umgehend in das Olympische Dorf zurückkehrten, und ein Teil bis zum Ende der Veranstaltung vor Ort blieb. Die nächsten Tage werden zeigen, ob die Planung der Präsentation in Verbindung mit dem unerwarteten Regen zu sportlichen Ausfällen führt.

Deutschland bringt ein 429-köpfiges Team an den Start und ist in 40 Sportarten vertreten, wovon sich jedoch nur rund 150 deutsche Athleten und 100 Trainer, Betreuer und Offizielle an Bord des vorgesehenen Ausflugsschiffes befanden. 

Eine mehrminütige Laser-Show am Eiffelturm, unter den Klängen des Disco-Klassikers "Supernature" aus dem Jahr 1977 der französischen Produzenten-Legende Cerrone läutete das Ende und entsprechende zeremonielle Ereignisse der Veranstaltung ein. 

Gegen 23:00 Uhr sprachen dann vor dem Eiffelturm die beiden französischen Fahnenträger Mélina Robert-Michon und Florent Manaudou, im Anschluss an die offiziellen Reden des Organisationschefs von Paris 2024, Tony Estanguet (dreimaliger Olympiasieger im Kanuslalom) und IOC-Chef Dirk Bach, stellvertretend für alle Athleten den olympischen Eid. Zuvor wurde im Rahmen einer kleinen Unachtsamkeit die Olympische Flagge falsch herum gehisst, mit dem gelben und dem grünen Ring nach oben und nicht mit den blauen, schwarzen und roten Ringen. 

Zum großen Finale nach gut vier Stunden wurde schließlich die goldene Fackel durch Sportlegenden wie dem dreimaligen FIFA-Weltfußballer Zinédine Zidane, Tennis-Legende Rafael Nadal, der Kunstturn-Legende der 1970er, Nadia Comăneci, sowie Ex-Tennis-Star Serena Williams und dem nachweislichen US-Doping-Sünder und Leichtathletik-Star Carl Lewis weiter bis zum Entzünden des Olympischen Feuers auf dem Gelände des Louvre weitergereicht. 

Eine Gruppe von französischen Sportpersönlichkeiten trug in einer stetig wachsenden Gruppe die Fackel dann im Rahmen einer bewegenden Geste zu dem 101-jährigen Roger Lebranchu. Dieser vertrat Frankreich bei der Olympiade 1948 im Rudern. Als Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald lebt er heute in Agon-Coutainville. 

Im Anschluss an die Entzündung des Olympischen Feuers samt Aufstieg eines Ballons kam es zu dem mit Spannung erwarteten Auftritt der kanadischen Sängerin Céline Dion auf einem Plateau des Eiffelturms. Dion interpretierte die "Hymne à l'amour", ein Klassiker des französischen Stars Édith Piaf aus dem Jahr 1950.

45.000 Polizisten und 15.000 Soldaten sorgten auf den Straßen der französischen Hauptstadt und auf dem Wasser der Seine für die Sicherheit der Veranstaltung. Paris ist nach 1900 und 1924 zum dritten Mal Schauplatz olympischer Wettbewerbe. Bis zum 11. August werden nun 329 Medaillenentscheidungen fallen.

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