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Olympia: Verweigerter Handschlag – Wie der Gaza-Krieg den Sport entzweit

Der Krieg im Nahen Osten ist auch bei den Olympischen Spielen präsent. In einer Sportart zeigt sich das besonders negativ. Aus Paris berichtet Alexander Kohne Zum großen Eklat kam es am Ende nicht. Zum sportlichen Kräftemessen aber auch nicht. Am Abend vor dem Kampf gegen den Israeli Tohar Butbul gaben die Olympia-Organisatoren bekannt, dass der algerische Judoka Messaoud Redouane Dris das Gesichtslimit von maximal 73 Kilogramm nicht eingehalten hat. Die Konsequenz: seine Disqualifikation. Zuvor hatte es Gerüchte darüber gegeben, dass Dris aus politischen Gründen nicht gegen den Israeli antreten werde. "Da Algerien den Staat Israel nicht anerkennt, könnte er zurückziehen", hieß es beim algerischen Onlineportal "TSA". Boykottaufrufe in den sozialen Medien Demnach sollen bereits nach der Auslosung in seiner Heimat bei Social Media Aufrufe gestartet worden sein, in denen Dris aufgefordert worden sein soll, den Kampf aufzugeben. Olympia 2024: Der Medaillenspiegel in der Übersicht Mit dem Überschreiten des Gewichtslimits kam die algerische Medaillenhoffnung diesen nun also zuvor. Denn normalerweise versuchen Judokämpfer, vor dem offiziellen Wiegen das maximale Kampfgewicht ihrer Klasse zu halten oder zu unterschreiten. Dris war mit 400 Gramm aber relativ deutlich darüber. Israels Olympisches Komitee bezieht Stellung Das israelische Olympische Komitee schrieb dann auch: "Tovars Konkurrent hat sich aus dem Wettbewerb zurückgezogen. Die israelische Delegation wird weiterhin im Sinne der olympischen Werte konkurrieren. Wir glauben, dass diese Art von Verhalten in der Welt des Sports keinen Platz hat." Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte bereits vor den Spielen in Paris mit Blick auf den Gaza-Krieg vor diskriminierendem Verhalten der Sportler gewarnt. Die israelische Delegation wird in Paris rund um die Uhr von der französischen Polizei geschützt. Vor den Spielen hatte es zahlreiche Morddrohungen gegeben ( mehr dazu lesen Sie hier ). Tiefe Gräben in der Judo-Welt Gerade im Judo tritt der Konflikt zwischen Teilen der arabischen Welt und Israel sehr deutlich zutage. So verweigerte der marokkanische Kämpfer Abderrahmane Boushita seinem israelischen Konkurrenten Baruch Shmailov nach dem Kampf in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm am Sonntag den Handschlag. Nach dem anschließenden Kampf soll Shmailov ebenfalls keinen Handschlag bekommen haben – diesmal vom Tadschiken Nurali Emomali. Wie Videos auf der Plattform X zeigen, deutete Emomali mit einem Finger in die Luft. Zudem soll er "Allahu Akhbar" (zu Deutsch: "Gott ist groß") gesagt haben ( mehr dazu lesen Sie hier ). Handschlag im Judo nicht verpflichtend Gerade im Judo kommt es immer wieder zu verweigerten Handschlägen. Eine Verbeugung nach Kampfende ist verpflichtend, der Handschlag dagegen nicht. 2021 bei den Spielen in Tokio war etwa der algerische Judoka Fethi Nourine aus politischen Gründen nicht angetreten, um ein mögliches Duell mit einem Israeli zu vermeiden. Nourine wurde daraufhin vom Judo-Weltverband für zehn Jahre gesperrt. Bei den Spielen 2016 in Rio de Janeiro hatte der ägyptische Judoka Islam El Shehaby nach seiner Niederlage dem Israeli Or Sasson den Handschlag verweigert.

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