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Basiskurs Bogenschießen – Ein Bericht einer Teilnehmerin

Freitag, 19. Juli Heute ist es endlich so weit – erster Tag des Bogenschießen Kurses. Bin mega gespannt! Ok, wo genau muss ich nochmal hin? Fischerhäuser? Hm, zwar schon mal gehört, aber das Navi weiß besser Bescheid und bietet sogar …

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Freitag, 19. Juli

Heute ist es endlich so weit – erster Tag des Bogenschießen Kurses. Bin mega gespannt! Ok, wo genau muss ich nochmal hin? Fischerhäuser? Hm, zwar schon mal gehört, aber das Navi weiß besser Bescheid und bietet sogar eine Fahrradstrecke an. Aus München heraus und weiter durch bayrische Prärie sehe ich nach einer Stunde radeln ein paar Autos vor einem Waldstück. Bin ich hier richtig? Ja, geschafft. Ein paar Leute sind schon da. Ich stelle mein Fahrrad ab, grüße in die Runde, setze mich dazu und schaue mich um. Eine große urige Holzhütte gibt es hier, ein paar Bänke, eine Feuerstelle, eine kleinere Hütte und eine weitläufige grüne Wiese, auf der viele Schießscheiben stehen und sogar ein Rosenspalier. Das ganze Areal ist ein grünes Idyll umgeben von hohen Bäumen und Sträuchern. Sehr schön ist es.

Ein paar Leute sind noch dazu gekommen und Michael (Sportleiter) beginnt mit Begrüßung und Vorstellungsrunde. Vom Verein sind Martin (Vorstand) und Andrea (zuständig für die Vereinskasse) da.  Pia, Leslie, Philipp, Alex, Martina und Markus sind schon länger dabei und werden uns bei den ersten Bogenschieß-Versuchen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die meisten von uns Teilnehmern sind Neulinge, einige hatten es – wie ich – auf einem Betriebsausflug oder in anderen Vereinen ausprobiert.

Wir machen einen kurzen Test, ob tatsächlich jeder Links- oder Rechtshänder ist: Ich strecke meine Arme vor mir aus, lege die Hände übereinander und lasse ein kleines Guckloch frei. Während ich da durch schaue, bewege ich die Hände schnell auf meine Augen zu – und puh, ich muss nicht auf links wechseln.

Schon geht’s mit der Equipment Ausgabe weiter. Was haben wir da alles? Brustschutz, Armgurt, Fingerschutz, eine Tasche mit Bogen zum Montieren, Sehne, Visier, Pfeile – jeder bekommt ein Set und ein Terraband. Während wir die Schutzausrüstung anprobieren, schaut das BCI-Team, dass alles komplett ist und korrekt sitzt.

Das war schon der erste Teil. Wir verabschieden uns bis zum nächsten Morgen. Ich schnappe mein Bike und radel im lauen Sommerabend nach Hause.

Samstag, 20. Juli

Es ist traumhaftes Wetter in Fischerhäuser – warm, leicht bedeckt. Pünktlich um zehn geht’s los. Das BCI-Team hat Kaffee und leckere Cookies bereitgestellt – der perfekte Start in die anspruchsvolle zweite Kurs-Einheit. Michael erläutert den weiteren Ablauf für den Tag und die Besonderheiten des Bogensports. Perfekt passt dazu ein Ausschnitt aus Prinzessin Merida, als sie für sich selbst beim Bogenschießen antritt.

Anschließend stellt Martin Struktur und alle Funktionen im Verein vor, Besonderheiten zum Übungsgelände und der Halle, die für das Training während der Wintermonate genutzt wird. Er verliest die Schießordnung und erklärt alle sicherheitsrelevanten Aspekte – Safety first, of course! Danach zeigt uns Pia Aufbau und Funktionsweise eines Recurve Bogens – welche Teile sind wie zusammengebaut, worauf ist zu achten? Anschließend führt sie uns den Bogen an einer Zielscheibe mit 30 Meter Distanz vor. Sehr beeindruckend.

Nun geht’s an die Aufwärmübungen mit Markus. Ah, dafür ist das Terraband ???? Wenn man das wie eine Schlinge um die Hand legt, kann man damit auch die Bewegungsabläufe (drei Positionen) beim Bogenschießen simulieren. Nur für Übungszwecke gibt es auch einen Simulationsbogen, der zum Üben von Haltung und Ablauf genutzt werden kann. Interesting fact: Versehentliche Leerschüsse (also Spannen und Loslassen ohne Pfeil) sind Gift für Bogen, da die Energie so im „System“ verbleibt und die entstehenden Schwingungen die empfindlichen Wurfarme zerstören.

Nach der Mittagspause und vertiefenden Übungen zur Ankerposition ist es endlich so weit – wir dürfen die Bögen ausprobieren. Die Ausrüstung wird angelegt und der Bogen unter Aufsicht der BCI-Team Buddies zusammengebaut. Das Spannen der Sehne ist gar nicht so einfach. Gut, dass es dafür eine Vorrichtung gibt.

Perfekt ausgerüstet begeben wir uns in Zweier-Teams an die Schießlinie. In zwölf Metern Distanz befinden sich mehrere Strohscheiben, die es nun zu treffen gilt. Für die Pfeile haben wir einen Köcher im Boden. Ich bin mit Jana am Start. Unsere Buddy Martina steht uns mit Rat und Tat zur Seite – bei der korrekten Position, Körperspannung, Einlegen der Pfeile, Ausrichtung des Bogens, Zielen. Geduldig erklärt sie uns, worauf wir achten müssen, um eine Routine für möglichst gleiche Abläufe zu schaffen. Nur so kann man nachher die Zielgenauigkeit verbessern.

Ein kurzer Regenguss fordert eine kurze Pause, in der wir Videos über den Aufbau von Bögen und olympischen Bogenschützen in Aktion anschauen. Nach ein paar weiteren Schießübungen ist dann für heute Schluss – der BCI hostet ein Fackelturnier am Abend.

Sonntag, 21. Juli

Ein perfekter Sommertag kündigt sich an. Blauer Himmel, schon jetzt ist es in der Sonne ganz schön heiß. Michael begrüßt uns zum letzten Kurstag und gibt kurz den heutigen Ablauf bekannt. Pia zeigt uns weitere Bogenarten und erklärt ihre Funktionsweise. Neben dem klassischen Langbogen sieht der Compound Bogen wie Science Fiction Hightech aus. Er besteht aus vielen Einzelteilen und einer Art verstärkendem Seilzugsystem als Sehne. Dadurch werden sogar präzise Treffer auf mehrere 100 Meter Entfernung möglich. Philipp trainiert seit langem mit einem Compound Bogen, er erklärt uns die Besonderheiten und führt ihn auf 70 Metern Distanz vor. Der Weltrekord der längsten gemessenen Distanz eines Hochschusses aus einem Compound Bogen beträgt unglaubliche 1600 Meter.

Schon geht’s weiter zur Aufwärmrunde mit Leslie – mit dem Terraband stellen wir wieder die Positionen vom Auslösen nach. Dann gibt es noch ein lustiges Spiel, bei dem wir uns gegenseitig Bälle und Frisbees zuwerfen. Damit wir die Prozedur vor und nach dem Auslösen weiter verinnerlichen, machen wir noch eine Art Begriffe Memory mit den einzelnen Schritten. Endlich können wir wieder an die Bögen. Next Level 1: Die Distanz wurde auf achtzehn Meter erhöht. Gar nicht so einfach, wieder in den Ablauf und die Trefferroutine zu finden – einige Pfeile gehen über die Scheibe hinaus. Heute ist Alex unser Buddy – auch er erklärt uns geduldig, wie wir uns und den Bogen am besten ausrichten.

Nach der Mittagspause – Next Level 2: Eine Fingerschlinge kommt zum Einsatz, mithilfe derer man den Bogen auch loslassen kann. In dem Fall kippt die obere Seite auf mich zu, mit angespannter Sehne aber umschließe ich den Griff nicht mehr mit der kompletten Hand – fühlt sich leichter an. Wir üben fleißig weiter auf achtzehn Meter Distanz und Fingerschlinge.

Next Level 3 folgt auf dem Fuß: Wir montieren das Visier an den Bogen und trainieren weiter. Der Blickwinkel ist noch sehr ungewohnt und wieder muss etwas justiert werden. Kritische Frage ist hier, was will ich scharf sehen? Das Visier oder die Scheibe? Ich probiere einige Male hin und her und entscheide mich für die Scheibe.

Dann gibt’s eine Pause – die Hitze macht uns schon etwas zu schaffen. Etwas Abkühlung im Schatten mit einem kühlen Getränk bei Videos über Bögen in Aktion, beispielsweise beim Durchschießen von Glasflaschen und Fails, also wie man es nicht macht… LOL!!

In der Zwischenzeit wurden Luftballons an unsere Scheiben montiert (Next Level 4). Angeblich konzentrieren sich angehende Schützen mehr auf das Treffen der Ziele als auf die zuvor erlernte Technik. Also, ich muss sagen, trifft voll zu bei mir, lol! Das Einkreisen der Ballons mit Pfeilen funktionierte zwar ganz gut, dafür korrigierte Alex immer wieder Schultern und Hand in der Ankerposition.

Nun merken wir, wie auch unsere Konzentration etwas nachlässt – ein paar Runden noch, dann ist der aktive Teil des Kurses auch schon beendet. Wir sammeln ein letztes Mal alle danebengegangenen Pfeile ein, bauen die Bögen auseinander, verräumen das Equipment und kommen zu einer entspannten Runde zusammen. Jeder gibt Feedback zum Kurs, Michael erzählt uns mehr vom Vereinsleben, den Trainingszeiten und gibt Tipps, wo man Bögen ausleihen kann.

Alles in allem hat mir der Kurs riesig Spaß gemacht. Das sehr kompetente, bemühte und geduldige BCI-Team hat ein herausforderndes, lehrreiches, aber auch entspanntes und kameradschaftliches Erlebnis geschaffen, das mir lange in Erinnerung bleiben wird.

Ganz herzlichen Dank nochmals an euch alle und weiterhin immer alles ins Gold!!

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