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Dammbruch im Nordwesten Russlands – Tote und Vermisste

Preview Bei Bauarbeiten in der Teilrepublik Karelien im Nordwesten Russlands ist am Montag ein provisorischer Staudamm gebrochen. Mindestens drei Menschen kamen dabei ums Leben, eine Frau gilt noch als vermisst.

Zwischen der zehnten und elften Schleuse des Weißmeer-Ostsee-Kanals in Karelien ist am Montag ein provisorischer Damm gebrochen, wie Artur Parfjontschikow, der Gouverneur der Republik, mitteilte. Es gibt Verletzte und Tote. Die Rettungsarbeiten dauern an.

Der 1933 errichtete Holzdamm war in den vergangenen Wochen im Rahmen eines staatlichen Auftrags repariert worden. Der provisorische Sanddamm zwischen den Schleusen wurde jedoch vom Wasser weggespült. Der Schiffsverkehr auf dem Kanal kam zum Erliegen. Das Ermittlungskomitee leitete ein Strafverfahren wegen Verletzung der Sicherheitsvorschriften bei Bauarbeiten ein.

Ein Video in den sozialen Netzwerken zeigt, wie die Wassermassen Häuser und Gemüsegärten mit sich reißen. "Der Damm ist einfach weg. Da drüben wurden die Häuser mit den Menschen weggespült", kommentierte eine Augenzeugin die Aufnahmen.

"Die Leute sind aufgewacht und dachten, es gäbe ein Gewitter mit Donner", sagte eine Bewohnerin zur Zeitung Komsomolskaja Prawda. "Wir haben die Augen geöffnet, aus dem Fenster geschaut, und da stand das Wasser bis zum Fenster. Ein Auto ist an uns vorbeigeschwommen."

Parfjontschikow erklärte am Dienstag, dass der Wasserstand um mehr als vier Meter gesunken sei. Damit bestehe keine Überschwemmungsgefahr mehr. Dennoch seien die Behörden in Alarmbereitschaft, die Suche nach Vermissten gehe weiter. Drei Verletzte, darunter ein Kind, würden noch im Krankenhaus behandelt. Die anderen Verletzten seien bereits entlassen worden.

Am Dienstagnachmittag wurde elf Kilometer von der Unglücksstelle entfernt eine Leiche gefunden. Bei dem Toten handelt es sich um einen Baggerfahrer, der zum Zeitpunkt des Dammbruchs bei der Arbeit war. Etwas später wurde die Leiche einer Frau geborgen. Die Suche nach einer weiteren Frau dauert an.

Der Kanal zwischen dem Weißen Meer und dem Onegasee wurde ab 1931 auf Befehl Josef Stalins von Zwangsarbeitern und Lagerhäftlingen in Rekordzeit gebaut und bereits im August 1933 eröffnet. Die Gesamtlänge beträgt rund 230 Kilometer, es gibt 19 Schleusen.

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