Olympia: Streit um Alica Schmidt und Jean Paul Bredau bei deutscher Staffel

Die 4x400 Meter Mixed-Staffel um Alica Schmidt wollte am Freitagabend überzeugen. Allerdings konnte das Quartett nicht abliefern – und sprach danach von Unstimmigkeiten. Aus Paris berichtet Melanie Muschong Die sonst bei Wettkämpfen zuvor gut gestimmte 4x400 Meter Mixed-Staffel kam am Freitagabend mit schlechter Laune in die Mixed-Zone des Stade de France in Paris. Quasi passend zum Lauf zuvor, bei dem das Quartett um Jean Paul Bredau, Manuel Sanders, Alica Schmidt und Eileen Demes im zweiten Vorlauf den siebten Platz belegte und ausschied. Bredau sprach dann als Erster und offenbarte einen Streit, der im Team herrscht. Er sagte über seinen misslungenen Lauf, bei dem er nach 300 Metern bereits erschöpft schien: "Gefühlt waren schon auf der Gegengeraden die Kräfte nicht mehr vorhanden. Im Vorfeld lief nicht alles funktionell, lief nicht alles wunderbar. Dementsprechend war einfach keine Kraft da." "Entscheidungen getroffen, die nicht alle abgesegnet haben" Er führte aus: "Es wurden einige Entscheidungen getroffen, die nicht alle abgesegnet haben und dementsprechend standen wir heute so auf der Bahn. Auch, wenn es vielleicht andere anders sehen, aber ich sehe es so. Wir sind ein Team und wir haben nicht als Team gehandelt." Genauer wollte der 25-Jährige nicht auf den Zoff eingehen. Die Frage, ob es um die Mannschaftsaufstellung gehe, bejahte Bredau. Alica Schmidt bestätigte: "Es gab im Vorfeld auf jeden Fall Unstimmigkeiten. Ich muss sagen, wir sind ein Team, wir sollten zusammenhalten. Wir sollten darauf vertrauen, was die Trainer entscheiden. Und dann dementsprechend auch hier mental ready sein. Jeder bereitet sich in dem Fall drei Jahre darauf vor, und wenn man dann hier nicht steht und voll hinter der Staffel steht, muss ich sagen: Das finde ich schwierig." "Müssen jetzt noch ein paar Gespräche geführt werden" Die bei Fans beliebte Leichtathletin ergänzte noch, dass alle vier seit längerer Zeit wüssten, wie sie laufen. In Bezug auf das Rennen ergänzte Schmid: "Es war ein schwieriges Rennen. Wir haben uns deutlich mehr zugetraut und können auch mehr. Es ist nun mal schwierig, wenn wir von Anfang an hinterherlaufen. Dementsprechend bin ich angeballert und hinten raus war es dann hart." Manuel Sanders sagte noch über die Stimmung in der Staffel: "Es müssen jetzt noch ein paar Gespräche geführt werden, um das heute zu analysieren. Wir haben noch eine Chance. Die 4x400 Meter Männer- und Frauenstaffel. Paul hat noch seinen Einzelstart. Ich glaube, wir werden nächste Woche hier ganz anders dastehen."