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Wegen US-Sanktionen: Russland und China diskutieren Möglichkeit direkter Tauschgeschäfte

Preview Eine Reuters-Quelle bei einem russischen Industrieunternehmen berichtet, Unternehmen diskutierten über den Export von Metallen aus Russland im Austausch gegen Ausrüstung aus China. Bereits 2019 und 2021 hat Peking Tauschgeschäfte mit Malaysia und dem Iran abgeschlossen.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf drei Quellen aus dem Bereich Handel und Zahlungsverkehr berichtet, könnten Russland und China in Zukunft Tauschhandelssysteme einsetzen. In der Zwischenzeit werden bereits für diesen Herbst zwei agrarbezogene Abkommen erwartet, da Moskau und Peking versuchen, die Nutzung der von den USA kontrollierten Bankensysteme einzuschränken.

Ein Topmanager einer großen russischen Bank bestätigte der Nachrichtenagentur, dass ein Tauschgeschäft in Vorbereitung sei, lehnte es jedoch ab, Einzelheiten zu nennen. Eine andere Quelle bei einem russischen Industrieunternehmen sagte gegenüber Reuters, dass die Unternehmen über den Export von Metallen aus Russland im Austausch gegen Ausrüstung aus China diskutieren.

Der Tauschhandel würde es Russland und China ermöglichen, Zahlungsprobleme zu umgehen, den Einfluss westlicher Regulierungsbehörden auf ihre bilateralen Transaktionen zu verringern und Währungsrisiken zu begrenzen, so die Zeitung. Im Juni erweiterte das US-Finanzministerium den Mechanismus der Sanktionen gegen ausländische Banken, die Russland helfen.

China hatte bereits in der Vergangenheit Tauschgeschäfte abgeschlossen. Im Jahr 2019 vereinbarte Peking den Tausch von malaysischem Palmöl im Wert von fast 150 Millionen US-Dollar gegen Bauleistungen sowie zivile und militärische Ausrüstung. Im Jahr 2021 schickte ein chinesisches Unternehmen Autoteile im Wert von zwei Millionen US-Dollar im Tausch gegen Pistazien in den Iran.

Tauschgeschäfte zwischen Moskau und Peking fanden in Zeiten der Sowjetunion statt, wurden in den 1990er-Jahren fortgesetzt und später aufgrund des Übergangs zu Bankenabrechnungen eingestellt. Die jetzt zur Diskussion stehenden Geschäfte werden die ersten seit etwa 30 Jahren sein, so Quellen gegenüber Reuters.

Im November erklärte Lilija Schtschur-Truchanowitsch, Direktorin der Abteilung für Entwicklung und Regulierung der Außenwirtschaftstätigkeit des Ministeriums für wirtschaftliche Entwicklung Russlands, dass die Behörde gemeinsam mit dem Russischen Exportzentrum einen Navigator für Tauschgeschäfte entwickelt habe. Es sei notwendig, nicht nur geschlossene, sondern auch offene Tauschgeschäfte abzuschließen, bei denen es möglich sein werde, "Waren in einem Korb so zu kombinieren, dass alle Vertragsparteien zufrieden sind".

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