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Olympia: Freiwasserschwimmer Oliver Klemet emotional über Silber

Eigentlich war der Blick im Freiwasser auf Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock gerichtet. Doch ein anderer Deutscher sicherte sich einen Platz auf dem Podest. Aus Paris berichtet Melanie Muschong Nach seinem Schwimm-Marathon über die 10 Kilometer Freiwasser hatte Oliver Klemet noch einen Medienmarathon an der Pont Alexandre III zu absolvieren. Erst ging es für den frisch gebackenen Silbermedaillengewinner zu den TV-Stationen, dann zur Siegerehrung, wieder zurück zum Fernsehen und dann zu den weiteren Journalisten. Als der strahlende Klemet dann endlich seiner Medaille um den Hals ankam, scherzte er, dass er heute "noch ein bisschen Media" machen musste. "Da war ich mir relativ sicher, dass ich mir eine Medaille hole" Vor dem Wettbewerb hatten nur wenige Experten mit Klemet gerechnet. Auch er selbst war überrascht, als Zweiter hinter dem Ungarn Kristóf Rasovszky angeschlagen zu haben. "Ich konnte es nicht glauben. Ich wollte erst einmal sehen, wer noch Dritter wird. Dann habe ich Kristóf gratuliert, anschließend David", sagte er. Der Ungar David Betlehem kam nach dem 22-jährigen Deutschen im Ziel an. Auf einem Medaillenrang lag Klemet erst spät. Lange war er gerade so Teil der besten zehn Athleten, kämpfte sich Stück für Stück an die Spitze. Der Knackpunkt laut Klemet: als Zweiter in die letzte Runde gegangen zu sein. Er habe dann noch einmal gebangt, als er an seinen Füßen Berührungen gespürt habe. Doch Rasovszky und er konnten sich weiter absetzen. "Da war ich mir relativ sicher, dass ich mir eine Medaille hole", so der Deutsche, der unter Bundestrainer Bernd Berkhahn in Magdeburg trainiert. Wellbrock verschwindet wortlos Vor dem Rennen sei er sehr angespannt gewesen: "Man bereitet sich das ganze Jahr auf das eine Rennen vor und das muss sitzen. Das Rennen war sehr, sehr stark besetzt." Hinzu kam die Strömung in der Seine, die bereits den Triathleten vor Ort Probleme machte. Dennoch durfte Klemet, anders als Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock, am Ende auf dem Podest stehen. Wellbrock lag bis zwei Runden vor Schluss noch auf zweiten Platz hinter Rasovszky. Alles sah gut aus. Doch in der letzten Runde brach der 26-Jährige plötzlich ein und Konkurrent um Konkurrent zogen vorbei. Letztlich wurde es der achte Rang, mit einem Rückstand von +1:01.7 Minuten auf den Erstplatzierten. Wellbrock war im Anschluss sichtlich geknickt, verschwand wortlos. Während der eigentliche Rennfavorit seine Olympischen Spiele ohne Medaille – auch im Becken klappte es nicht, – verarbeiten muss, kann Überraschung Klemet sein erstes Edelmetall feiern.

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