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Teresa Enke über Grenzerfahrung: "Ich habe es für ihn getan"

Robert Enke wäre im August 47 Jahre alt geworden. Seine Ehefrau Teresa hat es sich seit seinem Tod zur Aufgabe gemacht, über Depression aufzuklären. So geht es ihr heute. Robert Enke war 32 Jahre alt, als er im November 2009 Suizid beging. Der Nationaltorwart und Kapitän von Hannover 96 hatte über mehrere Jahre gegen Depressionen gekämpft. Nach seinem plötzlichen Tod wurde die Robert-Enke-Stiftung gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, über die Krankheit aufzuklären und Betroffenen zu helfen. Robert Enkes Witwe Teresa ist Vorstandsvorsitzende. Am 24. August wäre Robert Enke 47 Jahre alt geworden. Den Zeitpunkt nahm Teresa Enke nun zum Anlass, um mit der Stiftung in Hannover die Veranstaltungsreihe "Mental Health Days" zu organisieren. In diesem Rahmen hat sie mit der "Bild"-Zeitung über die Arbeit der Stiftung gesprochen: "Ich muss gestehen, dass auch Stolz mitschwingt, was wir erreicht haben. Die Intention der Stiftung war immer, in die Fußball-Familie aufgenommen zu werden. Das ist gelungen. Die Krankheit wurde enttabuisiert. Journalisten schreiben jetzt ganz sachlich über das Thema Depression." In den Vereinen bemerkt sie ebenfalls eine Veränderung, auch wenn sie noch nicht ganz am Ziel seien: "In den Medien und im Verein wird immer noch mehr auf eine Depression eingegangen, als wenn der Spieler einen Bänderriss hat. Aber das Thema wird nicht mehr so aufgebauscht wie damals bei Sebastian Deisler. Trainer und Verantwortlichen nehmen sich dem Thema an, weil sie natürlich gelernt haben, wie wichtig das ist." Das habe man mittlerweile nicht nur im Sport erkannt: "Alle wissen, dass nur ein guter Geist funktionieren kann, ob im Tor oder am Schreibtisch." "Da tue ich mir selbst leid" Teresa Enke nahm damals einen Tag nach dem Suizid ihres Ehemannes an einer Pressekonferenz teil. In Schwarz gekleidet und sichtlich betroffen sprach sie öffentlich über Robert Enkes Kampf gegen die Depressionen. "Da tue ich mir selbst leid", sagt sie heute mit Blick auf ihren Auftritt. "Ich war bis dahin eine Person, die nie in die Öffentlichkeit gegangen ist. [...] Aber in diesem Moment war es ein Bedürfnis zu sprechen. Ich wollte nicht, dass spekuliert wird oder Unwahrheiten verbreitet werden. Ich habe es für ihn getan. Es war eine Grenzerfahrung!" Heute geht es ihr gut, sagt sie. "Ich bin glücklich und habe eine tolle Familie. Trotzdem kann man den Tod eines geliebten Menschen nie ganz verarbeiten." Schwer sei es für sie bis heute, ins Stadion zu gehen. "Gerade jetzt beim Supercup habe ich mich erinnert, dass Robbi immer in die Ecken gegangen ist und mit den Fans erst links und dann rechts abgeklatscht hat. [...] Dass die Erinnerungen kommen, ist normal. Aber ich sage mir auch immer: Wenn Robbi noch leben würde, würde er als 47-Jähriger kein Fußball mehr spielen", so die 48-Jährige. Hinweis: Hier finden Sie sofort und anonym Hilfe , falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen.

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