Schiris melden Rückgang von Gewalt und Diskriminierung
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das 10. „Lagebild Amateurfußball“ veröffentlicht. Seit der Saison 2014/2015 lässt der DFB auf Grundlage des Spielberichts der Schiedsrichter*innen jährlich ermitteln, wie es mit Blick auf Gewalt und Diskriminierung um die Lage des Amateurfußballs in Deutschland bestellt ist.
Während der zurückliegenden Saison 2023/24 wurde mehr Fußball in Deutschland gespielt als in den Jahren zuvor. Gleichzeitig kann der DFB auf Grundlage seines „Lagebild Amateurfußball“ einen Rückgang von Gewalt und Diskriminierung auf den Fußballplätzen im Land vermelden.
Rund 1,5 Millionen Fußballspiele werden pro Jahr in Deutschland im Wettbewerb und damit unter dem Dach des DFB ausgetragen. In der vergangenen Saison wurden bundesweit vier Prozent, in Bremen 5,9 Prozent mehr Spiele als noch in der Saison zuvor ausgetragen, während gleichzeitig die Anzahl der Spielabbrüche bundesweit um 5,5 Prozent, in Bremen um 3,3 Prozent zurückging. Die addierte Anzahl von Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen ist bundesweit um 6,3 Prozent, in Bremen sogar um 14,5 Prozent rückläufig.
Mussten bundesweit in der Saison 2022/23 noch 963 Spiele aufgrund der Eskalation unter den Spielern bzw. Zuschauern abgebrochen werden, stehen aktuell 909 Spielabbrüche zu Buche. In Bremen wurden in beiden Spielzeiten jeweils zwölf Spiele abgebrochen. Witterungsbedingte Abbrüche wurden und werden nicht eingerechnet.
Zu den Lagebild-Zahlen im Detail: In der zurückliegenden Saison wurden bundesweit 1.476.063 und in Bremen 6.451 Spiele ausgetragen, für die auch ein Spielbericht des/der Schiedsrichter*in vorliegt. Inkludiert man die Begegnungen ohne Schiedsrichterbericht, sind es bundesweit 1.492.696 und in Bremen 8.869 Spiele. Der Spielbericht des Schiris ist entscheidend, weil der Bericht sowie das Ausfüllen der Reiter „Gewalt“ und „Diskriminierung“ die Grundlage für die Erfassung von Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen bildet. Es gab bundesweit 3.719 Spiele (2022/2023: 3.910) mit einem Gewaltvorfall und 2.520 Spiele (2022/2023: 2.681) mit einem Diskriminierungsvorfall. In Bremen sind 45 (2022/2023: 49) Gewaltvorfälle und 19 (2022/2023: 21) Diskriminierungsvorfälle registriert worden.
„Auch wenn natürlich jeder Vorfall einer zu viel ist, freut es uns, dass die Zahlen insgesamt rückläufig sind. Doch auch wenn die Richtung stimmt, dürfen wir uns in unseren Bemühungen nicht ausruhen. Jeder Mensch im Fußball muss verstehen, dass Fair Play und gegenseitiger Respekt nicht verhandelbare Grundsätze unseres Sports sind. Wir werden gemeinsam mit den Vereinen weiter daran arbeiten, dass diese Werte auch künftig wieder stärker in den Mittelpunkt jeglichen Handelns rücken. Dazu können auch das STOPP-Konzept und die Kapitänregelung wichtige Bausteine sein. Es wird aber auch darauf ankommen, dass die Vereine selbst Ihrer Verantwortung in diesem Bereich noch entschlossener gerecht werden“, sagt BFV-Präsident Patrick von Haacke.
[dfb/oba]