Vom Sklaven zum Kaiser von Haiti: Faustin I.
Auch der Schwarze Faustin Soulouque lernt weder lesen noch schreiben, kann aber beim Militär Karriere machen. Im Unabhängigkeitskampf gegen die französische Kolonialmacht steigt er zum General auf. 1847 wählt ihn der Senat zum Präsidenten von Haiti. Durch seinen in der Armee gezeigten Gehorsam gilt der 64-Jährige als besonders geeignet für die gängige "Stellvertreterpolitik". Dabei sucht sich die hellhäutigere politische Elite einen Schwarzen, den sie wie eine Marionette führen kann.
Bei Faustin Soulouque geht die Strategie jedoch nicht auf. Im April 1848 ordnet der Präsident an, einen Teil der bisherigen politischen Führungsriege brutal zu eliminieren. Ein Jahr später, am 26. August 1849, lässt er sich vom Senat zum Kaiser ausrufen. Für seine Krönungsfeierlichkeiten greift Faustin I. tief in die Staatskasse. Er ordert eine Krone in Paris und legt sich nach französischem Vorbild einen eigenen Hofstaat an.
Politisch regiert Faustin I. immer brutaler, selbst ehemalige Weggefährten lässt er verschwinden. 1859 ist Schluss damit. General Fabre Nicolas Geffrard putscht mit 6.000 Soldaten gegen den Kaiser, der daraufhin nach Jamaika fliehen muss.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
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Welches Thema sollen wir im Zeitzeichen recherchieren? Gibt es Kritik oder Lob?
Gerne her damit: Einfach schreiben an zeitzeichen@wdr.de
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.
Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Carolin Rückl und Sefa Suvak
Technik: Thomas Bleul ]]>
Bei Faustin Soulouque geht die Strategie jedoch nicht auf. Im April 1848 ordnet der Präsident an, einen Teil der bisherigen politischen Führungsriege brutal zu eliminieren. Ein Jahr später, am 26. August 1849, lässt er sich vom Senat zum Kaiser ausrufen. Für seine Krönungsfeierlichkeiten greift Faustin I. tief in die Staatskasse. Er ordert eine Krone in Paris und legt sich nach französischem Vorbild einen eigenen Hofstaat an.
Politisch regiert Faustin I. immer brutaler, selbst ehemalige Weggefährten lässt er verschwinden. 1859 ist Schluss damit. General Fabre Nicolas Geffrard putscht mit 6.000 Soldaten gegen den Kaiser, der daraufhin nach Jamaika fliehen muss.
In diesem Zeitzeichen erzählt Christoph Vormweg:
- Wer das größte Vorbild für Faustin I. ist,
- mit welcher mörderischen Willkür er regiert hat,
- warum Haiti Geld an seine ehemalige Kolonialmacht Frankreich bezahlt,
- über den Rassismus internationaler Zeitungen.
Das sind unsere wichtigsten Quellen und Interviewpartner:
- Anne Brüske (Kultur- und Literaturwissenschaftlerin, Professorin für Räumliche Dimensionen kultureller Prozesse an der Uni Regensburg)
- Léon-François Hoffmann (unter Mitarbeit von Carl Hermann Middelanis): "Faustin Soulouque d'Haïti dans l'histoire et la littérature. Paris 2007
- Walter L. Bernecker: Kleine Geschichte Haitis. Frankfurt am Main 1996
Weiterführende Links:
- DLF: Der Inselstaat Haiti und der Kampf um die Unabhängigkeit
- ZDF: Die Gangs von Haiti - Armut, Gewalt und Korruption
- ARD: Haiti - ein Land am Abgrund
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Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen:
Autor: Christoph Vormweg
Redaktion: Carolin Rückl und Sefa Suvak
Technik: Thomas Bleul ]]>