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Turnierbericht Deutsche Seniorenmeisterschaft

In diesem Jahr fand die Deutsche Seniorenmeisterschaft vom 23.8. – 31.8. in Bad Wildungen statt. In meiner Gruppe (Ü65) gab es insgesamt 191 Teilnehmer. Das schöne an diesen Turnieren ist, dass man viele Wegbegleiter aus vergangenen Zeiten nach sehr vielen Jahren auf einmal wiedersieht.

Zunächst einmal meinen Dank an Emre, der meinen guten Start kommentiert und mit den besten Wünschen für die weiteren Partien versehen hat. Es hat tatsächlich geholfen. Ich blieb ungeschlagen und lag in Runde 8 mit insgesamt 6 Spielern, die je 6,5 aus 8 hatten, in der Spitzengruppe. In der letzten Runde gab es für mich also tatsächlich eine Chance, Deutscher Meister in meiner Altersklasse zu werden. Leider war die Aufgabe sehr schwer, da ich schwarz gegen FM Buchal hatte, der knapp 1000 Partien in der Chessbase-Datenbank hat. Ausgerechnet diese Partie war auch meine schwächste. Nach einem Eröffnungsfehler (ich hatte einen vorbereiteten Zug vergessen) wollte ich schon nach 12 Zügen aufgeben. Die Stellung war einfach grottenschlecht und auch noch hässlich. Dann habe ich überlegt: Mhm, wenn ich jetzt aufgebe, wird Buchal Dt. Meister und meine Niederlage wird in jeder Schachzeitung als Kurzpartie veröffentlicht. Das wäre mir zu peinlich gewesen. Folglich war mein nächstes Ziel, wenigstens 20 Züge zu schaffen. Und das Wunder passierte: Mein Gegner ließ die Qualität stehen und ich war wieder im Rennen. Es langte zwar nur für ein Remis, aber moralisch zählte das für mich doppelt.

Der Schlussstand sah wie folgt aus:

1. Juhnke (2259) 7,5
2. FM Buchal (2215) 7
3. FM Podat (2169) 7
4. CM Kaeding (2142) 7
5. FM Rosen (2245) 7
6. IM Klundt (2264) 7
7. IM Brueggemann (2267) 7
8. Polster (2112) 7
(Buchholzzahl entscheidet bei Punktgleichheit)
vor 183 weiteren Teilnehmern.

Insgesamt kann ich mit dem 4. Rang sehr zufrieden sein, da ich in der Vorabliste auf Platz 16 gerankt war. Neben einem Preisgeld von 200 EUR gab es noch einen Elozuwachs von 39 Punkten, was in meinem Alter ja auch nicht mehr selbstverständlich ist. Vorher hätte ich jedenfalls nicht gedacht, dass ich hier ungeschlagen durchkomme (5 Siege, 4 Remis).

Alles in allem also ein sehr schönes Turnier, was aber durchaus kraftraubend war. Noch eine Runde mehr und ich hätte sicher angefangen, Figuren einzustellen. Jetzt bin ich jedenfalls froh, wieder nach Hause zu kommen und mich in 9 Tagen im Urlaub auf Rhodos erholen zu können.

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