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Donald Trump: Wieso sein Schwiegersohn in Albanien Streit provoziert

Donald Trumps Schwiegersohn investiert in den Luxustourismus Albaniens. Was die Regierung freut, löst bei Umweltschützern und Oppositionellen Unbehagen aus. Das Vjosa-Delta an der albanischen Küste gleicht einem Paradies. Lagunen, Strände, Dünen und Wälder sind hier über die Zeit entstanden. Hier, wo der Wildfluss Vjosa in die Adria mündet, leben bis zu 220 Vogelarten. Normalerweise sind hier Pelikane und Flamingos beheimatet. Doch bald könnte sich ein bekanntes Gesicht aus der US-Politik an der Vjosa niederlassen. Es ist der Gründer der Investmentfirma Affinity Partners – Jared Kushner , besser bekannt als Ehemann von Ivanka Trump und Schwiegersohn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump . Kushner war bis 2021 Trumps Berater im Weißen Haus und wechselte anschließend in die Privatwirtschaft. Sein Unternehmen verwaltet ein Vermögen von drei Milliarden US-Dollar , hauptsächlich gespeist durch saudische und katarische Investoren. Dieses Geld möchte Kushner nun in eine Region investieren, die schon im Fokus der damaligen Trump-Regierung lag: den westlichen Balkan. Umweltschützer sind besorgt Im Vjosa-Delta soll ein Luxushotelkomplex entstehen, inklusive Villen, Yachthäfen und Swimmingpools. Und das, obwohl die albanische Regierung den ganzen Flusslauf von der griechischen Grenze bis zum Meer zum Nationalpark erklärt hatte. Einige Umweltschützer kritisieren das Vorhaben, da allein die Lichtverschmutzung das Ökosystem durcheinanderbringen würde. Doch die Bedenken gehen in der Begeisterung der Anwohner und der albanischen Regierung über die Pläne Kushners unter. Denn für den Ministerpräsidenten Edi Rama könnte ein gutes Verhältnis zu einem möglichen Präsidenten Trump politisch von Nutzen sein, zumal sich die Beziehungen zu Brüssel wegen schleppender EU-Beitrittsverhandlungen abkühlen. Ein Sprecher Ramas sagte über Kushners Vorhaben: "Es zeigt den USA und der ganzen Welt, dass es im wunderschönen Mittelmeerraum einen aufsteigenden Stern des Tourismus namens Albanien gibt." Tatsächlich boomt der Süden Albaniens schon länger als beliebtes Urlaubsziel. 2023 verzeichnete das Land über zehn Millionen Touristenankünfte und auch im ersten Halbjahr 2024 haben schon 4,5 Millionen Touristen Albanien besucht. Die Regierung hofft, dass die Zahlen bis 2030 auf bis zu 30 Millionen Touristen steigen. Gesetz für Bauvorhaben angepasst Auch dafür wird derzeit der dritte internationale Flughafen in Vlora gebaut – rund zehn Kilometer Luftlinie entfernt möchte Kushner sein Luxusresort errichten. Beide Orte liegen in Landschaftsschutzgebieten. Für das Flughafenbaugebiet hat die Regierung bereits erklärt, dass es nicht zum Nationalpark gehöre. Außerdem hat das Parlament kürzlich ein Gesetz verabschiedet, das den Bau von Fünfsternehotels auch in Schutzzonen erlaubt. Doch Kushner hat noch weitere Pläne. Auch auf der dem Delta gegenüberliegenden Insel Sazan will er Luxushotels bauen. Die Insel spielte während des Kalten Krieges eine bedeutende militärische Rolle und beherbergte damals sowjetische Waffen. Auch hier gibt es Streit wegen der Kushner-Investition, dieses Mal mit der Investoren-Konkurrenz. Die albanisch-amerikanische Investorin Evi Kokalari-Angelakis habe bei der Regierung auch ein Gebot von 400 Millionen Dollar für die Bebauung der Insel eingereicht. Dies sei jedoch ignoriert worden, da die albanische Regierung Donald Trump beeindrucken wolle, damit er bei einer Wiederwahl Albanien außenpolitisch unterstützt, meint Kokalari-Angelakis. Opposition beklagt fehlende Transparenz Die New Yorkerin, die Donald Trump bei seiner Wiederwahlkampagne 2020 noch unterstütze, habe sogar schon Gespräche mit der albanischen Regierung geführt. Man habe Kokalari-Angelakis um mehr Details zu ihren Plänen gebeten, nur um wenig später von Ivanka Trump in einem Podcast zu hören, dass der Deal durch sei, sagt sie. Auch die Opposition im albanischen Parlament kritisiert die Regierung für den Deal mit der Trump-Familie. "Natürlich ist es für ein armes Land wie Albanien wichtig, den Tourismus zu fördern. Aber es fehlt an Transparenz. Es sieht aus wie ein Privatgeschäft, das im politischen Interesse des Ministerpräsidenten ist", sagt der Abgeordnete Agron Shehaj. Kushner und die Regierung bestritten auf Anfrage der "New York Times", dass es im Vergabeprozess eine Bevorteilung des Trump-Schwiegersohns gegeben habe. Insgesamt sollen Jared Kushner und Ivanka Trump laut der "New York Times" eine Milliarde Dollar in die Immobilien in Albanien investieren.

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