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Reportage | Kuba: Der Tourismus hat der Zuckerwirtschaft den Rang abgelaufen

Einst wurden auf der Karibikinsel bis zu acht Millionen Tonnen Rohrzucker geerntet. Heute ist es nur noch ein Bruchteil davon. Daraus folgt eine latente Versorgungskrise

An der Ceiba, dem mächtigen Kapokbaum an einem der zentralen Plätze der Hafenstadt Matanzas, lehnt eines der typischen Zahnräder aus einer Central. So werden die Zuckerfabriken genannt, die man in Kuba über Jahrzehnte hinweg fast überall finden konnte. Dort wurde Zuckersaft aus dem Zuckerrohr gepresst, eingedickt und auskristallisiert. Fast jede ländliche Gemeinde auf der Karibikinsel hatte eine Central. Die in riesigen Hallen untergebrachten industriellen Anlagen verfügten über Werkstätten, eine gastronomische Infrastruktur und oft über Equipment zur Verarbeitung von Melasse und Alkohol – den Grundstoffen, um Rum herzustellen. Folgerichtig waren Centrales die wichtigsten Arbeitgeber in einer Region.

Caruso und Segovia

Matanzas, 120 Kil

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