Ziel erreicht: Mit erhobenem Kopf und einem neunten Platz zurück aus Berlin
(Marcus Ahrens/vbe) Die Spannung war von Anfang an spürbar, als die Judo-Mannschaft der Sportschule Ronzelenstraße mit dem Zug am Sonntag, 15. Oktober, aus Bremen in Berlin ankam. Im Gepäck: Klare Ambitionen und der unbändige Wille, beim Herbstfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ unter die Top 10 zu kommen. Alle Kämpfer wurden direkt nach der Ankunft gewogen – zur Erleichterung des gesamten Teams hatte jeder sein Gewicht. Doch eine Herausforderung zeichnete sich bereits ab: Die Bremer konnten keine Kämpfer in der Gewichtsklasse bis 35 Kilogramm stellen, was bedeutete, dass in jedem Mannschaftskampf ein Punkt kampflos abgegeben werden musste.
Das Bremer Team zum Auftakt mit spektakulären und erfolgreichen Kampfszenen.
Untergebracht – wie schon im Vorjahr – im bewährten Hotel Meininger Eastside, startete die Mannschaft mit großen Erwartungen in das Turnier. Am Montag wurde in Vierer-Pools gekämpft. Die jeweils ersten und zweiten Plätze berechtigten zum Weiterkämpfen um die Plätze eins bis acht. Für die Dritt- und Viertplatzierten blieben die Plätze neun bis sechzehn. Leider verpasste das Bremer Team die Qualifikation für die oberen Plätze nur knapp und musste sich mit dem dritten Platz im Pool begnügen. Eine Enttäuschung, aber kein Grund aufzugeben. Am Dienstag lieferten die Bremer dann eine beeindruckende Serie und gewannen alle Paarungen des Tages.
Das Herzstück des Turniers für die Bremer war der Kampf um Platz neun gegen das Team aus Rheinland-Pfalz – ein echter Krimi, der die Zuschauer am Mattenrand den Atem anhalten ließ. Nach dem abgeschenkten Punkt in der Klasse bis 35 Kilogramm, gelang es Roman Gontscharow (bis 40 kg, Villa Vital) mit einem souveränen Sieg den ersten Zähler für Bremen zu holen. Doch die Freude währte nur kurz, denn John Gluschenko (bis 46 kg, Villa Vital), der bis dahin ein starkes Turnier abgeliefert hatte, verlor seinen Kampf durch Ippon und das Bremer Team geriet erneut in Rückstand. Doch dann übernahmen die Routiniers: Daniel König (bis 55 kg, Octagon) und Jan Alexander Ahrens (offene Klasse, Villa Vital) ließen keine Zweifel aufkommen. Beide besiegten ihre Gegner vorzeitig mit Ippon und sicherten damit den entscheidenden Sieg für Bremen. König wie auch Ahrens, die ungeschlagen durch das Turnier marschierten, waren die Stützen des Teams und führten ihre Mannschaft zu einem hart erkämpften neunten Platz.
Neben den Kämpfern, die auf der Matte standen, gehörten auch Cristopher Sinnhuber (bis 55 kg, Bremen 1860), Dan Freier (offene Klasse, Villa Vital) und Marlon Garbade (offene Klasse, Bremen 1860) zum Team, die jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme auf Einsätze verzichten mussten. Sinnhuber kämpfte mit einem grippalen Infekt und Freier wurde durch Nackenbeschwerden außer Gefecht gesetzt.
Am Ende des Turniers stand ein respektabler neunter Rang – ein Erfolg, der angesichts der anfänglichen Herausforderungen besonders hoch einzuschätzen ist. Die Bremer Judo-Mannschaft der Sportschule Ronzelenstraße hat einmal mehr bewiesen, dass sie nicht nur technisch, sondern auch mental stark ist.
Fazit: Die Judokas aus Bremen kehren mit erhobenem Kopf und wertvollen Erfahrungen zurück. Das erklärte Ziel, unter die Top 10 zu kommen, wurde erreicht.