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Der Geburtstag ist vorbei, das Geschenk soll noch folgen

Am Mittwoch lud „Frenki“ Ignjatovic sein Team zum Pizzaessen ein, am Samstag wollen die GIESSEN 46ers ihren Coach mit einem Sieg gegen Bayreuth beglücken.

Am Mittwoch gab es nach dem Vormittags-Training Pizza. „Frenki“ Ignjatovic hatte über Teammanager Jan Heppner vier verschiedene Familien-Varianten des italienischen Nationalgerichts in die Rivers-Sporthalle kommen lassen. Deutlich teurer als im letzten Jahr. Die Inflation macht schließlich auch vor Serben nicht Halt. Ebenso wie die Tradition, am Geburtstag einen auszugeben. Also ließen es sich Team und Staff der GIESSEN 46ers anlässlich des Achtundfünfzigsten des Cheftrainers schmecken. Ein Geschenk in Form eines edlen Tropfens hatte nur Assistent Nikola Stanic dabei. Inclusive einiger Einweg-Becher, versteht sich … 

Die „Bescherung“ der Profis sollen an diesem Samstag (19 Uhr) folgen, wenn der BBC Bayreuth seine Visitenkarte in der Osthalle abgibt (Hier geht’s zum Ticketshop). Zwei Punkte sind Pflicht, nachdem der Start in die Spielzeit 2024/25 der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA mit nur einem Erfolg bei zwei Niederlagen nicht nur ein wenig holprig verlief, sondern vor allem hinter den Erwartungen herhinkte. Nun also die Wagnerstädter, dann die Reise nach Düsseldorf und das Gastspiel der BBL-Reserve aus Vechta. Aus 1:2-Siegen sollen 4:2 werden, denn das nun folgende Trio eint, mit jeweils drei Niederlagen auch die letzten drei Plätze des Tableaus zu zieren. 

Doch Branislav Ignjatovic warnt: „Eine allzu große Erwartungshaltung ist gefährlich. Wir wissen natürlich, dass alles andere als sechs Punkte aus den nächsten drei Partien eine große Enttäuschung wären, doch auch in meiner ersten Runde in Gießen sind wir mit 3:3-Siegen gestartet und die Fans haben uns nicht zerrissen.“ 

Zur Erinnerung: „Frenkis“ Start an der Lahn verlief mit einer 38-Punkte-Packung in Bremerhaven, einem durch Stefan Fundic mit der Brechstange erzwungenen Buzzer-Beater-82:81 gegen Quakenbrück, einem 75:63-Erfolg in Nürnberg, einem 87:89 in Dresden, dem im 21:12-Schlussabschnitt geretteten 91:89 gegen Hagen sowie der 83:89-Niederlage in Karlsruhe schleppend, ehe Schwenningen, Kirchheim, Bochum und Münster dran glauben mussten und die 46ers bei 7:3-Siegen plötzlich in der Spur waren. 

„Das Match gegen Bayreuth wird hochinteressant“, glaubt Ignjatovic, „denn die sind deutlich stärker, als es ihr momentaner Tabellenplatz vermuten lässt.“ Weil die Oberfranken trotz bisheriger Erfolglosigkeit über den drittbesten Angriff der Liga verfügen. Weil sie schon 34 Dreier versenken konnten. Weil sie unter beiden Brettern bestens einzusammeln wissen. Weil sie mit Demarcus Demonia den stärksten Punktelieferanten und den drittbesten Rebounder der ProA in ihren Reihen wissen. Weil mit Nat Diallo ein zweiter Kleiderschrank in der Zone aufzuräumen weiß. Und weil sie dem Liga-Topfavoriten HAKRO Merlins Crailsheim satte 103 Zähler aufdrückten, allerdings bei 106 Gegenpunkten das Verteidigen etwas vernachlässigten.

„Die haben ein unfassbar großes Potenzial und sind immer in der Lage, jeden zu schlagen“, kennt „Frenki“ Ignjatovic aus Videos und aus den wie immer von Nikola Stanic akribisch vorbereiteten Gegner-Unterlagen alle Stärken des Ex-Europapokalsiegers, der in Gießen sogar mit neuem Personal auflaufen wird. Der 2,06 Meter große US-Center Vin Baker Jr. ist mittlerweile spielberechtigt, nachdem er bei der 78:103-Niederlage gegen Phoenix Hagen noch zum Zuschauen verurteilt war. Der 25-Jährige kam von Randers Cimbria aus der ersten dänischen Liga. Dort glänzte er mit 14 Punkten und sieben Rebounds in seinen durchschnittlich 27 Minuten auf dem Court.

Die Truppe von Coach Florian Wedell, der im Sommer den nach Oldenburg zurückgekehrten Mladen Drijencic ersetzte, musste auf den großen Positionen reagieren, nachdem sich der von den 46ers nach Bayreuth gekommene Dragan Kovacevic gleich doppelt verletzt hatte. Erst hatte der Big Man in der Vorbereitung Fußprobleme, dann brach er sich gleich sechsmal die Nase, so dass er zehn Tage mit dem Training aussetzen musste. „Inzwischen stehe ich aber wieder auf dem Feld und freue mich riesig, am Samstag in Gießen auflaufen zu können“, ließ der 27-Jährige wissen.

Freude pur herrscht auch bei Kevin McClain, der bei der 90:91-Niederlage in Münster sein Debüt für die GIESSEN 46ers gab. „Ich arbeite hart und möchte den Fans zeigen, dass ich sehr viel Spaß am Basketball habe“, kann es der Neuzugang kaum erwarten, aufzulaufen. Der Deutsch-Amerikaner stand ebenso wie Aiden Warnholtz in der vergangenen Saison noch bei den Frankfurt Skyliners unter Vertrag. Der Kanadier wurde am Dienstag in der Mainmetropole erfolgreich wegen einer Syndesmosenruptur im linken Sprunggelenk operiert. Beim Pizzaessen war der 24-Jährige deshalb noch nicht dabei. Wenn es darum geht, seinem Coach am Samstag ein Geschenk zu machen, wird er allerdings in die Osthalle kommen.

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