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Boeing streicht zehn Prozent seiner Arbeitsplätze – 777X verzögert

Die Krise bei Boeing hält an. Jetzt hat der Flugzeugbauer einen massiven Stellenabbau bekannt gegeben. Und: Der 777X-Jet kommt später. Der kriselnde US-Flugzeughersteller Boeing kündigt inmitten eines Tarifstreits einen Abbau von zehn Prozent seiner Belegschaft und damit etwa 17.000 Arbeitsplätzen an. Der Chef des Airbus-Konkurrenten, Kelly Ortberg, teilte am Freitag in einem Schreiben an die Mitarbeiter mit, der Flugzeugbauer müsse die Personalsituation an die "finanziellen Realitäten" anpassen. "Diese Kürzungen werden Führungskräfte, Manager und Angestellte umfassen." Zudem verzögere sich die Erstauslieferung des Jets 777X um ein Jahr. Es seien neue, erhebliche Verluste im Rüstungsgeschäft zu erwarten. Als Vorausblick auf seine für den 23. Oktober erwarteten Geschäftszahlen gab der Konzern für das dritte Quartal einen Verlust je Aktie von 9,97 Dollar bei einem Umsatz von 17,8 Milliarden Dollar bekannt. Die Boeing-Aktie fiel im nachbörslichen Handel zunächst um 2,3 Prozent. Der US-Traditionskonzern ist von einem Streik von 33.000 Arbeitern an der Westküste betroffen. Der Arbeitskampf dauert seit dem 13. September und kostet Boeing nach Schätzungen der Ratingagentur S&P eine Milliarde Dollar im Monat. Tarifverhandlungen abgebrochen Boeing hatte am Mittwoch im Tarifstreit mit Mitarbeitern sein aufgebessertes Angebot zurückgenommen und die Verhandlungen abgebrochen. Die Gewerkschaft der streikenden Fabrikarbeiter an der US-Westküste fordert eine Gehaltserhöhung von 40 Prozent über vier Jahre und die Wiederherstellung einer leistungsorientierten Rente , die vor einem Jahrzehnt im Vertrag gestrichen wurde. Die Arbeitgeberseite hatte im September angeboten, die allgemeinen Löhne um 30 Prozent über vier Jahre anheben zu wollen. Außerdem will Boeing unter anderem eine Leistungsprämie wieder einführen und die Altersversorgung verbessern. Boeing verbuchte zuletzt tiefrote Zahlen und ist mit 60 Milliarden Dollar verschuldet. Die Führungsriege des Konzerns steht außerdem wegen einer Reihe von technischen Problemen unter Druck. Anfang des Jahres hatte sich in einer Boeing 737 MAX-9 von Alaska Airlines mitten im Flug ein Teil der Kabinenwand gelöst. Auch das Rüstungsgeschäft steckt in Schwierigkeiten - die Sparte verlor zuletzt Milliarden. Das Unternehmen kämpft darüber hinaus mit chronischen Lieferverzögerungen.

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