Entwicklungsministerin Schulze im Libanon eingetroffen
Rund 3.000 Menschen sind in einem Jahr Krieg im Libanon getötet worden, die Not wird immer größer, die Vereinten Nationen schlagen Alarm. Eine Besucherin aus Deutschland bringt nun neue Hilfe mit. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) ist zu einem Kurzbesuch im Libanon eingetroffen, um dem vom Krieg zwischen Israel und der Hisbollah schwer erschütterten Land weitere Hilfe zuzusichern. Der Bundestag hatte ihrem Ministerium Mitte Oktober insgesamt 60 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt, die für die gesundheitliche Versorgung, Nahrungsmittel und sauberes Trinkwasser für die Hunderttausenden Vertriebenen und Flüchtlinge verwendet werden sollen. "Das ist im Interesse des Libanons, hier zu stabilisieren, das ist aber auch im Interesse Deutschlands", sagte Schulze nach einem Gespräch mit Ministerpräsident Nadschib Mikati in Beirut. "Wenn der Nahe Osten und gerade der Libanon sich weiter destabilisieren, werden wir das auf jeden Fall auch in Deutschland merken." Der aktuelle Krieg zwischen Israel und der Hisbollah hatte am 8. Oktober vergangenen Jahres begonnen mit Raketenangriffen der libanesischen Miliz zur Unterstützung der Hamas, die mit dem Terrorangriff auf Israel am Tag zuvor den Gaza-Krieg auslöste. Seitdem liefern sich die Hisbollah und Israels Militär schwere Gefechte. Im Libanon wurden dabei bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums rund 3.000 Menschen getötet. Die humanitäre Lage spitzt sich immer weiter zu. Über 800.000 Menschen wurden nach Angaben der Vereinten Nationen infolge der Angriffe im Land vertrieben. Darunter sind auch Hunderttausende, die in das benachbarte Bürgerkriegsland Syrien geflohen sind. Hinzu kommen rund 1,2 Millionen Flüchtlinge aus Syrien, die sich noch im Libanon aufhalten.