Auto: Ab wann dürfen Kinder vorne sitzen? ADAC gibt wichtigen Tipp
Schnell zum Einkaufen oder zum Sport: Wie gerne würden viele Eltern ihre Kinder einfach schnell auf den Beifahrersitz des Autos setzen. Sicher ist das aber nicht. Für viele Kinder gibt es im Auto nichts Schöneres, als vorne auf dem Beifahrersitz neben Mama oder Papa zu sitzen. Doch wann ist das erlaubt? "Ist ein Kind mindestens 150 Zentimeter groß, darf es unabhängig von seinem Alter vorne sitzen", sagt Andreas Schäuble von der Expertenorganisation Dekra mit Verweis auf Paragraf 21 der Straßenverkehrsordnung (StVO). Dies gelte unabhängig von der Größe auch dann, sobald das Kind das zwölfte Lebensjahr vollendet habe. Kindersitze sind Pflicht Für Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr, die kleiner als 1,50 Meter sind, gilt dagegen: Sie dürfen laut StVO im Auto auf Sitzen, für die Sicherheitsgurte vorgeschrieben sind, nur mitfahren, wenn amtlich genehmigte Rückhalteeinrichtungen für Kinder benutzt werden - egal ob vorne oder hinten. "Im Falle von Oldtimern, die noch nicht mit Sicherheitsgurten ausgerüstet sind, dürfen Kinder, die jünger als drei Jahre sind, nicht mitgenommen werden", gibt Schäuble zu bedenken. Kinder ab drei Jahren, die kleiner als 150 Zentimeter sind, dürfen in solchen Fahrzeugen nur auf den Rücksitzen transportiert werden. Ein eingeschalteter Airbag kann gefährlich werden Außerdem zu beachten: Rückwärtsgewandte Babyschalen, sogenannte Reboarder, dürfen nur dann auf dem Beifahrersitz verwendet werden, wenn der Beifahrerairbag deaktiviert ist. Ist das nicht möglich, muss der Sitz auf dem Rücksitz montiert werden. In zweisitzigen Fahrzeugen ohne Abschaltmöglichkeit dürfen solche Sitze nicht montiert werden. Informationen hierzu finden sich in den Betriebsanleitungen von Sitz und Fahrzeug. Kinder beim Kauf mitnehmen "Die korrekte Sicherung des Kindes ist von ganz zentraler Bedeutung, um seine Gesundheit nicht zu gefährden", sagt der Unfallforscher von Dekra. Andernfalls könne das Kind bei einer Kollision im schlimmsten Fall schwere Verletzungen davontragen. Grundsätzlich sollte man deshalb einen für Größe und Gewicht des Kindes geeigneten Sitz anschaffen und außerdem regelmäßig kontrollieren, ob das Kind darin noch gut sitzt. "Nehmen Sie bei der Sitzauswahl Auto und Kind mit und probieren Sie aus, ob alles passt", empfiehlt Schäuble. Seiner Empfehlung nach sollte man darüber hinaus die Bedienungsanleitung durchlesen und sich nicht darauf verlassen, dass man es intuitiv schon richtig macht. "Beachten Sie auch die Angaben zur Haltbarkeit der Sitze", rät der Experte. ADAC: Nur im Ausnahmefall vorne sitzen Der ADAC empfiehlt, für die Kindersicherung die hinteren Plätze zu verwenden. Die sichersten Plätze für Kinder sind vor allem die hinten rechts oder in Fahrzeugen mit drei vollwertigen Rücksitzen hinten in der Mitte. Nur im Ausnahmefall sollte der Beifahrersitz für die Kinder in Betracht kommen.