Potsdam unterliegt der HSG Wetzlar
Der 1. VfL Potsdam musste sich am heutigen Montagabend im Auswärtsspiel der DAIKIN HBL vor 3724 Zuschauern in der Buderus Arena der HSG Wetzlar mit 26:18 (14:10) geschlagen geben. Damit bleibt das Team von Trainer Emir Kurtagic weiterhin ohne Punkte in dieser Saison. Die besten Werfer der Partie wurden Max Günther, Dominik Mappes und Stefan Cavor mit jeweils sechs Treffern.
Die Partie wurde von Beginn an von den Defensivreihen beider Mannschaften dominiert. Nach acht Minuten waren beide Teams erst zweimal erfolgreich. Danach übernahm der Gastgeber, der nach dem wichtigen Auswärtserfolg vergangene Woche in Erlangen mit viel Selbstvertrauen startete, das Zepter. Zwei Tore von Cavor, plus zwei weitere von Meyer und Vranjes brachten Wetzlar mit 6:2 in Führung (13.). VfL-Trainer Emir Kurtagic reagierte darauf mit seiner ersten Auszeit.
In der Folge konnte sich Torhüter Mark Ferjan doppelt auszeichnen. Dadurch gelang den Adlern ein 3:0 Lauf, in dem Max Günther und Cyrill Akakpo auf 7:5 verkürzten (18.). Durch viele Fehler der Potsdamer in der Offensive bekamen die Mittelhessen in der Schlussphase der ersten Hälfte mehrmals die Chance wieder davonzuziehen. Mark Ferjan hielt seine Mannschaft in dieser Phase im Spiel. Bei der HSG Wetzlar übernahm danach Stefan Cavor die Verantwortung in der Offensive und traf doppelt zum 10:7 und 11:7, ehe Justin Müller sogar auf plus fünf stellte (26.). Mit einem Spielstand von 14:10 ging es in die Pause.
Angetrieben vom Ziel heute die ersten Punkte in der Handball-Bundesliga zu holen, starteten die Adler hoch motiviert in die Anfangsphase der zweiten Hälfte. Der immer noch stark parierende Ferjan und die Treffer von Kix und Fuhrmann brachten die Gäste wieder auf zwei Tore heran (14:12). Heim-Trainer Frank Carstens sah sich deshalb dazu gezwungen früh im zweiten Durchgang ein Time-out zu nehmen.
Der VfL hatte nach der Unterbrechung sogar die Gelegenheit auf den Anschlusstreffer, scheiterte allerdings an HSG-Torwart Till Klimpke. Nach 37 Minuten fanden die Mittelhessen zurück in die Begegnung. Mappes und Cavor stellten den ursprünglichen Vorsprung wieder her (18:14). Emir Kurtagic sprach seiner Mannschaft danach in seiner zweiten Auszeit Mut zu, weiter dranzubleiben.
Die Hausherren fanden nun allerdings gute Lösungen gegen die Potsdamer Deckung. Zudem taten sich die Adler im Angriff erneut schwer. Angeführt von Spielmacher Dominik Mappes zog die HSG Wetzlar auf 22:16 davon (47.). Durch zu viele offensive Fehler schaffte es der VfL in den letzten zehn Minuten nicht mehr den Abstand zu verringern. Der Gastgeber ließ in der Schlussphase nichts mehr anbrennen und gewann am Ende souverän mit 28:16.
Nach der Niederlage heute bekommen die Potsdamer am nächsten Sonntag vor heimischer Kulisse die nächste Chance auf die ersten Punkte in dieser Saison. Dann treffen die Adler am ersten Advent in der ausverkauften MBS Arena auf den Kooperationspartner Füchse Berlin. Die Partie wird um 15 Uhr angepfiffen. Alle Fans die keine Karten mehr bekommen haben, können das Spiel ab 14:45 Uhr live bei Dyn verfolgen.
HSG Wetzlar – 1. VfL Potsdam 26:18 (14:10)
VfL Potsdam: Höler, Ferjan (13 Paraden); Hansson, Simic (1), Paulnsteiner, Kofler (4), Schramm, Günther (6/5), Klein, Akakpo (2), Geweiler, Gorpishin, Fuhrmann (2), Kix (2), Schley, Kraus (1)
HSG Wetzlar: Till Klimpke (8 Paraden), Suljakovic (1 Parade); Meyer (1), Mappes (6), Ole Klimpke, Krakovszki, Vranjes (1), Hoepfner, Becher (2), Schoch (3), Müller (4), Löwen, Zelenovic (1), Zacharias, Novak (2), Cavor (6)
VfL-Kapitän Elias Kofler: „Wir tun uns im Moment extrem schwer. Am Anfang der Saison haben wir gut gespielt und hatten häufig Pech mit knappen Niederlagen. Im Moment ist allerdings der Wurm drinnen. Nach der Halbzeit hat Mark überragend gehalten und wir konnten schnelle Kontertore erzielen. Doch danach haben wir komplett den Faden verloren. Natürlich haben wir auch verletzte und angeschlagene Spieler, aber dass darf keine Ausrede sein. Wenn wir in der ersten Liga bestehen wollen, dann müssen wir solche Spiele, wie hier in Wetzlar knapper gestalten und am Ende für uns entscheiden. Selbstmitleid bringt uns jetzt nicht weiter. Wir müssen uns verbessern und werden im nächsten Spiel wieder alles geben.
HSG-Trainer Frank Carstens: „Ich bin sehr stolz darauf, wie wir heute mit dem Druck umgegangen sind. Man muss so eine Partie erstmal auf diese Art und Weise spielen, wie wir das heute gemacht haben. Bis auf eine kleine Phase zu Beginn der zweiten Hälfte, sah das souverän aus. Das Prunkstück war natürlich die Abwehr. Es lag gar nicht an einer überragenden Torhüterleistung, sondern an den Abwehrspielern selber. Sie haben viele Würfe gar nicht erst bis zum Tor durchkommen lassen.“