Alarmstimmung in Schweden und Finnland: Internetstörung wegen Sabotage oder Fehler bei Bauarbeiten?
Wie Medien in Schweden und Finnland berichten, ist es am heutigen Dienstagmorgen zu einem "größeren Ausfall" der Internetverbindungen zwischen Schweden und Finnland gekommen. Im Unterschied zu den Beschädigungen vom November seien die Leitungen diesmal an Land beschädigt worden. Es seien zwei Kabelbrüche in Finnland festgestellt worden. Wie die schwedische Zeitung Dagens Nyheter schreibt, soll eines der Kabel versehentlich durchtrennt worden sein. Die finnischen Behörden seien noch dabei herauszufinden, was im zweiten Fall zu der Störung geführt habe.
"GlobalConnect", ein dänisches Datenkommunikationsunternehmen, hatte am Dienstagmorgen mitgeteilt, dass es in Finnland zu einem "größeren Ausfall gekommen ist, der durch separate Vorfälle in unserem Netz verursacht wurde". Ursache für die Störungen sei gewesen, dass zwei Glasfaserkabel in den Orten Espoo und Vihti durchtrennt worden seien. Eines der Kabel sei bereits wieder repariert worden.
Wie die Berliner Zeitung berichtet, teilte die finnische Ministerin Lulu Ranne per Twitter/X mit, die Behörden ihres Landes würden gemeinsam mit dem Kabeltbetreiber ermitteln und den Vorfall "ernst" nehmen. Laut der schwedischen Zeitung Aftonbladet ging die Polizei von Sabotage aus.
Auch Carl-Oskar Bohlin, der schwedische Minister für Zivilschutz, hat gegenüber AFP erklärt, angesichts der Umstände müsse man von Sabotage ausgehen.
Dagegen schreibt die finnische Zeitung Helsingin Sanomat, der Schaden sei vermutlich bei Bauarbeiten entstanden, als ein Bagger versehentlich die Kabel durchtrennte.
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— Lulu Ranne (@LuluRanne) December 3, 2024
Bereits im November waren Datenkabel, die Ostseeanrainerstaaten verbinden, beschädigt worden – so eine Datenverbindung zwischen Finnland und Deutschland sowie ein Kabel, das von Schweden nach Litauen verläuft. Obwohl die Ursache für die Störung noch nicht ermittelt ist, erklärten westliche Politiker, dass es sich um Sabotage gehandelt haben müsse, so etwa Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (RT DE berichtete).
Vor dem Hintergrund der Spannungen zwischen den USA und den NATO-Ländern einerseits und Russland andererseits wurde angedeutet, dass Moskau oder das mit Russland freundschaftlich verbundene Peking einen Akt der "hybriden" Kriegsführung begangen hätten – eine unbeabsichtigte Beschädigung der Kabel durch Schiffsanker sei wenig glaubwürdig und man müsse von Sabotage sprechen.
Zwar laufen die Ermittlungen noch, doch lenken die ermittelnden Staaten den Verdacht auf den chinesischen Frachter "Yi Peng 3", der zum Zeitpunkt der Beschädigungen in der Nähe der Seekabel unterwegs gewesen sein soll. Chinesische Behörden weisen dagegen jegliche Verwicklung ihres Landes in den Fall zurück, betonten jedoch ihre Bereitschaft, bei den Ermittlungen zu kooperieren.
In den Medien wurde mehrfach behauptet, dass im November eine Ostseeleitung zwischen Schweden und Deutschland beschädigt worden sei, was jedoch offenkundig eine Verwechslung darstellt; gemeint ist vermutlich das im Vormonat beschädigte Unterseekabel zwischen Finnland und Deutschland.
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