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Oh du fröhliche Schule

Auf dem Schulgelände lockten diese Bläser viel Publikum an. (Foto: Tino Künzel)

Eine Schule ist per se ein lebendiger Ort. Aber so viel Leben wie zum Europäischen Weihnachtsmarkt herrscht an der Deutschen Schule Moskau (DSM) das ganze Jahr nicht. Auf mehr als 3000 wurde die Besucherzahl diesmal geschätzt. Wer sich mit der Menge vom schon sehr vollen Eingangsbereich im Erdgeschoss zu den noch volleren Räumen mit den internationalen Ständen im ersten Stock vorwärts schieben ließ, durfte sich in Sachen Andrang ohne Weiteres an die berühmtesten deutschen Weihnachtsmärkte erinnert fühlen.

Da klang es fast paradox, als der Unternehmer Jens Palmen als Vorsitzender des Schulvorstands zur Eröffnung sagte: „Wir sind wenige geworden.“ Damit gemeint war, dass die DSM im Februar 2022 noch 400 Schüler hatte und es heute unter 250 sind.

Friedliches Fest in unfriedlichen Zeiten

Bei all den, nun ja, Herausforderungen ist dieser letzte Samstag im grauen Moskauer November deshalb auch ein Tag der Hoffnung gewesen, dass es trotz allem weitergeht mit der Schule und mit dem deutschen Wohngebiet Wernadskogo 103, wo der Großteil der Wohnungen mittlerweile leer steht. Gemeinsam ein fröhliches und friedliches Weihnachtsfest zu feiern, „auch in unfriedlichen Zeiten“, wie der deutsche Botschafter Alexander Graf Lambsdorff sagte, hat vielen sichtlich gutgetan.

Großer Auftritt für Schulkinder bei der Eröffnung des Weihnachtsmarkts (Foto: Tino Künzel)
Botschafter Alexander Graf Lambsdorff (Foto: Tino Künzel)
Mitglieder des deutschen Fußballvereins „Roter Hammer“ verwöhnten die Besucher an ihrem Stand mit allerlei Leckereien. (Foto: Tino Künzel)
Gastronomie vor dem Hintergrund des berühmten „Zickzackhauses“ (Foto: Tino Künzel)
Das Schulfoyer war mit solchen Kinderzeichnungen dekoriert. (Foto: Tino Künzel)

Lambsdorff verwies darauf, dass der Europäische Weihnachtsmarkt schon die Grenzen Europas sprengt und Gäste aus Südkorea oder auch den USA begrüßt werden konnten. Die Schule glich einem großen Adventskalender: Hinter jedem Türchen wartete eine Überraschung. Es wurde gesungen, getanzt, gebastelt und gespielt. Der Erlös des Marktes kommt drei Hilfsorganisationen zugute.

Beliebte Puppen bei den Maltesern

Eine davon ist der Malteser Hilfsdienst, der ungefähr 2000 Bedürftigen in Moskau „Hilfe zur Selbsthilfe“ bietet. Jelena Polikowa ist dafür das beste Beispiel. Das Schicksal hat es nicht immer gut mit ihr gemeint. Doch heute packt sie bei den Maltesern selbst mit an. Die von ihr gestrickten Puppen waren ein Renner auf dem Weihnachtsmarkt. So wie alle Artikel am Malteser-Stand von den Schützlingen der Organisation selbst hergestellt wurden. Die Nachfrage danach war so groß, dass schon bald Nachschub herangeschafft werden musste.

Jelena Polikowa mit ihren Strickpuppen, die schon so manchem Glück gebracht haben. Ihr selbst ohnehin. (Foto: Tino Künzel)

Tino Künzel

Запись Oh du fröhliche Schule впервые появилась Moskauer Deutsche Zeitung.

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