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AfD nominiert Alice Weidel zur Kanzlerkandidatin

Alice Weidel soll die AfD als Kanzlerkandidatin in die anstehende Bundestagswahl führen. "Heute ist ein großer Tag für die Partei und ein großer Tag für Deutschland", sagte Weidel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit ihrem Co-Parteivorsitzenden Tino Chrupalla.

Weidel bekräftigte den Machtanspruch der AfD. Man sei in den Umfragen an zweiter Stelle und leite daraus einen Regierungsauftrag ab, sagte sie nach ihrer Nominierung. Man wolle Deutschland wieder nach vorne bringen.

Chrupalla sprach von einem historischen Tag und einem "Wahlkampf als Mannschaft mit einer Stürmerin". Als "Libero" wolle er dazu beitragen, "dass unsere Stürmerin so viele Tore wie möglich erzielt". Laut Chrupalla wurde Weidel im Vorstand mit der Unterstützung aller Landesvorsitzenden zur Kandidatin gekürt.

Es ist das erste Mal seit ihrer Gründung, dass die Partei einen Kanzlerkandidaten aufstellen will. Beim Bundesparteitag Mitte Januar in Riesa soll Weidel offiziell als Kanzlerkandidatin der AfD bestätigt werden.

Die promovierte Volkswirtin Weidel trat im Gründungsjahr 2013 in die AfD ein. Im Jahr 2015 wurde sie in den Vorstand und im Juni 2022 zur Co-Parteivorsitzenden gewählt. Ab 2017 leitete sie die AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag – zunächst an der Seite von Alexander Gauland, seit 2021 zusammen mit Tino Chrupalla. Weidel profilierte sich innerhalb der AfD vor allem mit den Themen Migration und Innere Sicherheit.

Mit Umfragewerten zwischen 18 und 19 Prozent hat die AfD zwar keine realistische Chance auf die Kanzlerschaft – die anderen Parteien verweigern der AfD vehement die Zusammenarbeit in einer Koalition. Im Bundestag ist daher auch nach den Neuwahlen im Februar nicht mit einer Mehrheit für eine AfD-Kanzlerin zu rechnen. Ihren Regierungsanspruch unterstreicht die Partei aber trotzdem. Mehrfach sendete die Parteiführung Signale in Richtung CDU zu einer möglichen Koalitionsbeteiligung, die bislang allerdings ausgeschlagen wurden. 

Wenige Tage vor Weidels Nominierung hatte die AfD den Entwurf eines Wahlprogramms vorgelegt: Die Partei will die Macht der EU beschränken und fordert den Austritt aus der Eurozone sowie eine strikte Anti-Migrationspolitik. Zudem plädiert die AfD für eine Wiederannäherung an Russland. Außerdem will sie das Recht auf Abtreibung einschränken und traditionelle Familienmodelle stärken.

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