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Islamisten übernehmen die Kontrolle über Damaskus – Präsident Assad auf der Flucht

In den frühen Morgenstunden des 8. Dezember haben die terroristischen Kämpfer der islamistischen Gruppierung Hay'at Tahrir al-Sham (HTS) laut ersten Agenturmeldungen die syrische Hauptstadt Damaskus erreicht und übernommen. Sie erklärten die Stadt für "frei" von der Regierung von Präsident Bashar Assad und behaupteten, er habe die Hauptstadt verlassen.

Am späten Samstag hatten die Dschihadisten bekannt gegeben, dass sie nach nur einem Tag Kampf die Kontrolle über die Schlüsselstadt Homs erlangt hatten, während sich die syrischen Streitkräfte mittlerweile vollständig aus dem Gebiet zurückgezogen hatten. Zudem wurden mehrere Städte im Westen Syriens eingenommen, darunter al-Qusayr nahe der Grenze zum Libanon.

Syriens Präsident Baschar al-Assad gelang nach der dynamischen Entwicklung laut Meldungen noch die Flucht mit einem Flugzeug. Demnach hätten zwei hochrangige Armeeoffiziere bestätigt, dass Assad und seine Familie die Hauptstadt Damaskus verlassen haben.

Er habe "ein Flugzeug bestiegen und ein unbekanntes Ziel angesteuert", so Agenturmeldungen.

Bewaffnete Gruppen gaben laut der Agentur Al Mayadeen bekannt, dass sie in Stadtteile der Hauptstadt eingedrungen waren und den Zugang zu Regierungseinrichtungen eingeschränkt haben, wie zuvor bereits Reuters am frühen Sonntag mitteilte.

Zwei Quellen innerhalb dieser Gruppen erklärten, es gebe keine Anzeichen für einen Einsatz der syrischen Armee in der Stadt.

Der syrische Premierminister Mohammad al-Jalali hatte im Rahmen der Entwicklungen zuvor bereits seine Zusammenarbeit "mit jeder vom Volk gewählten Führung" angeboten und erklärt, er werde die Hauptstadt nicht verlassen. Er betonte, dass er seine Heimat erst dann verlassen werde, wenn ein "friedlicher Übergang" erreicht sei, bei dem er die Sicherheit der syrischen öffentlichen Einrichtungen und deren weitere Arbeit garantieren könne. 

Das Kommando der syrischen Armee hat die Regierungssoldaten mittlerweile laut Meldungen außer Dienst gestellt. Das erfuhr die Agentur dpa aus syrischen Militärkreisen.

Die HTS, die von einem ehemaligen Al-Qaida-Kommandeur angeführt wird und früher unter dem Namen Jabhat al-Nusra bekannt war, hat erst letzte Woche eine Überraschungsoffensive in der von der Opposition kontrollierten Provinz Idlib im Norden Syriens gestartet.

Die Dschihadisten hatten dabei die syrische Armee bereits aus den Städten Aleppo, Hama und zuletzt Homs vertrieben.

Mazloum Abdi, der Oberbefehlshaber der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), teilte laut Al Jazeera mit, Syrien erlebe einen "historischen Moment" und den Sturz eines "autoritären Regimes".

"Dieser Wandel ist eine Chance, ein neues Syrien auf der Grundlage von Demokratie und Gerechtigkeit aufzubauen, das die Rechte aller Syrer garantiert", schrieb der Kommandeur der kurdisch geführten und von den USA unterstützten Truppe in einem Beitrag auf X.

Kurz nachdem Israel angekündigt hatte, seine militärische Präsenz auf syrischem Boden als Reaktion auf die islamistischen Offensive zu verstärken, haben israelische Panzer Berichten zufolge zum ersten Mal seit 1974 in der Nacht den Grenzzaun zu Syrien überschritten.

Seit dem 27. November war der Bürgerkrieg in Syrien, der im Jahr 2011 begonnen hatte, mit der Offensive der Islamisten-Gruppierung Haiat Tahrir al-Scham (HTS) erneut wieder aufgeflammt. Innerhalb kurzer Zeit übernahmen die Terroristen final die militärische Oberhand im Land und beendeten nun die Ära Assad.

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