OSG Baden-Baden mit zwei Jugendbrettern auf Erfolgsspur in der Schachbundesliga

Zwei klare Siege standen nach diesem Wochenende für die OSG Baden-Baden zu Buche: 5,5:2,5 gegen Aufsteiger SF Bad Mergentheim und, noch einen Tick deutlicher, 6:2 gegen den USV TU Dresden. Zwei Erfolge, die für sich betrachtet schon Anlass für reichlich Frohsinn und Zufriedenheit im Verein sorgen. Der besondere Kick liegt im Rückblick auf den gesamten Saisonstart: Die vier bisherigen Siege mit acht Mannschaftspunkten wurden mit zwei sechzehnjährigen Jugendspielern an den Brettern sieben und acht erzielt, den jungen FIDE-Meistern Bennet Hagner und Timur Kocharin. Bennet Hagner gewann alle seine vier Partien, davon eine gegen einen Großmeister und drei gegen Internationale Meister, alle Gegner also im Titelsystem der Weltschachorganisation FIDE eine oder zwei Etagen höher angesiedelt. Timur Kocharin – auch das eine Leistung der besonderen Art – verlor keine Partie, siegte einmal (gegen den USV TU Dresden zum Abschluss des Wochenendes) und spielte drei Mal remis. Es ist müßig darüber zu spekulieren, was Mannschaftsführer Sven Noppes veranlasste, die Jungmeister einzusetzen. Sie haben seinen Vertrauensvorschuss in voller Weise gerechtfertigt und mit zusammen sechseinhalb aus acht möglichen Punkten wesentlich dazu beigetragen, dass die Momentaufnahme Baden-Baden nach längerer Zeit wieder mal an der Tabellenspitze abbildet. Erster Vereinsvorsitzender Patrick Bittner sieht darin einen grundsätzlichen Erfolg der Jugendarbeit im Verein.

 

An den Brettern eins bis sechs sorgten bewährte und etablierte Großmeister mit dafür, dass auch am vergangenen Wochenende nichts „anbrannte“: Maxime Vachier-Lagrave und Alexander Shirov siegten gegen Bad Mergentheim, Rustam Kazimdzhanov, Bogdan-Daniel Deac, Etienne Bacrot (mit kaltblütiger Verteidigung in verlustverdächtiger Stellung) und Sergei Movsesian erzielten remis. Bogdan-Daniel Deac und Sergei Movsesian punkteten gegen Dresden voll, die anderen Großmeister der OSG spielten unentschieden. Keine Partie ging verloren.

Am elften und zwölften Januar 2025 folgen für die OSG Baden-Baden zwei Heimkämpfe in der LA8 im Baden-Badener Zentrum: gegen den mit bisher nur drei Mannschaftspunkten erstaunlich schwach in die Saison gestarteten Titelverteidiger SC Viernheim und den Tabellen-Elften des letzten Jahres, SC Heimbach-Weis-Neuwied. Rund um den Kampf gegen Viernheim, einem ersten Saison-Höhepunkt, ist ein unterhaltsames Rahmenprogramm geplant. Genauere Informationen dazu werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Einen weiteren Erfolg der OSG gab es am vergangenen Wochenende zu bestaunen: Die zweite Mannschaft katapultierte sich durch einen 6,5:1,5-Kantersieg gegen Bayern München II an die Tabellenspitze der zweiten Bundesliga Süd.

 

Walter Siemon

 

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