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Flüchtlinge verweigern Deutschkurse wegen weiblichem Lehrpersonal

In Oberösterreich sorgt ein Vorfall für Diskussionen, der Fragen zum Thema Integration aufwirft: Ein Flüchtling verweigerte die Teilnahme an einem verpflichtenden Deutschkurs, weil dieser von einer Frau geleitet wurde.

Der Kurs fand im Bildungszentrum WIFI in Steyr statt, und der Vorfall wurde vom oberösterreichischen ÖVP-Integrationslandesrat Christian Dörfel gegenüber der Kronen Zeitung öffentlich gemacht.

"Integration sieht anders aus", sagte Dörfel.

"Wer unsere Lebensweise ablehnt, unsere gesellschaftlichen Errungenschaften wie Gleichberechtigung von Mann und Frau infrage stellt oder Religion über staatliches Recht stellen will, hat bei uns keinen Platz."

Besonders brisant: Laut Dörfel haben einige Organisationen auf solche Vorfälle reagiert, indem sie weibliche Lehrkräfte durch männliche Trainer ersetzt haben, um der Weigerung einiger Flüchtlinge entgegenzukommen.

Der Landesrat bezeichnet diesen Zustand als untragbar. Er sieht darin eine klare Missachtung der Werte und einen Rückschritt für die Integration.

Respekt und Wertevermittlung im Fokus

Dörfel will entschlossen gegen diese Entwicklungen vorgehen. In Deutschkursen gehe es nicht nur um das Erlernen der Sprache, sondern auch darum, Respekt vor weiblicher Autorität zu fördern und die grundlegenden Werte Österreichs zu vermitteln, erklärte er.

Neben Hochdeutsch soll künftig auch Dialekt verstärkt in die Kurse integriert werden, um Migranten den Zugang zur lokalen Kultur zu erleichtern.

Zusätzlich plant der Integrationslandesrat, besonders integrationswillige und erfolgreiche Migranten stärker sichtbar zu machen. Diese Erfolgsgeschichten sollen als Vorbilder dienen und andere Zugewanderte motivieren, sich ebenfalls aktiv in die Gesellschaft einzubringen.

Der Vorfall verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen Österreich in der Integrationsarbeit konfrontiert ist. Während Sprach- und Bildungsangebote zentrale Bausteine sind, bleibt die Vermittlung von gesellschaftlichen Werten ein ebenso wichtiger, aber oft schwieriger Aspekt.

Dörfel macht deutlich, dass Integration die Akzeptanz der Werte und Regeln des schutzgebenden Landes voraussetzt. Alles andere sei nicht hinnehmbar, betonte er.

Wie sich die Situation entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Eines ist jedoch sicher: Dörfel wird nicht nachgeben, wenn es um die Verteidigung der Gleichberechtigung und der Werte Österreichs geht.

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