Elon Musks Deutschland-Erklärerin: Das ist Naomi Seibt
Wenn Elon Musk über die deutsche Politik spricht, hat er meist eine Quelle: Eine 24-jährige Influencerin aus Münster. Erneut hat sich Elon Musk auf X zur deutschen Politik geäußert – und erneut Sympathie mit der AfD geäußert. "Nur die AfD kann Deutschland retten", postete er in der Nacht auf Freitag. Damit reagierte er auf einen Post der rechten deutschen Influencerin Naomi Seibt. In der Vergangenheit hatte sich Musk immer wieder auf Posts und Behauptungen der 24-Jährigen bezogen. So wandte sich Musk bereits direkt an Bundeskanzler Olaf Scholz , als Seibt über einen umstrittenen Tweet des Comedians El Hotzo berichtet hatte, oder der Tesla-Chef schimpfte über einen Anti-AfD-Appell des einstigen Eintracht-Frankfurt-Präsidenten Peter Fischer. Schnell wurde sie zur Anti-Greta Seibt hat sich in den vergangenen fünf Jahren zu einer der führenden Stimmen der Neuen Rechten entwickelt. Zunächst machte sie vor allem als Klimaleugnerin auf sich aufmerksam und erhielt den Ruf der "Anti-Greta". In ihren Videos kritisiert sie Feminismus, Abtreibungen, die Migrationspolitik, die angebliche Weinerlichkeit von Lesben und Schwulen und immer wieder den menschengemachten Klimawandel . Seibt hat ihre Ansichten auf einem YouTube-Kanal mit über 100.000 Followern geteilt, der wegen Inhaltsverstößen zwischenzeitlich gelöscht wurde. Aktuell ist er jedoch wieder verfügbar. Zudem wird sie immer wieder von rechten Medien interviewt, hält Vorträge und arbeitet für das pseudowissenschaftliche Heartland Institute, einen rechten Thinktank. Selbst die "Washington Post" berichtete über sie. Sie sympathisiert mit Akteuren wie Martin Sellner, dem Gesicht der rechtsextremen "Identitären Bewegung" in Österreich . Ihre Inhalte richten sich an Menschen, die sich in einer vermeintlichen "Meinungsdiktatur" gefangen sehen, und sie bedient gezielt Narrative der Neuen Rechten. Immer wieder ist sie auch auf AfD-Veranstaltungen aufgetreten und solidarisiert sich mit den Politikern der Partei. Mitglied ist sie aber nicht. Einst war sie eine Musterschülerin Seibt stammt aus dem westfälischen Münster, wo sie eine Musterschülerin war. Sie übersprang eine Klasse und erhielt das Abitur mit 16 Jahren und einer Durchschnittsnote von 1,0. Während ihrer Schulzeit gewann sie mehrere Forschungswettbewerbe. Gutachten bescheinigten ihr "besonders hohe Lern- und Denkfähigkeiten, die sich nicht auf einen bestimmten Fachbereich beschränken". Während der Flüchtlingskrise 2015 habe sie dann nach eigenen Angaben ihre heutige politische Meinung entwickelt. Das habe sie früh zur Außenseiterin gemacht, berichtete sie dem "Spiegel". Ihre Mutter, Karoline Seibt, Rechtsanwältin und ebenfalls politisch umstritten, verstärkt die kritische Wahrnehmung ihrer Tochter. Karoline Seibt verbreitete in der Vergangenheit Verschwörungstheorien und nahm öffentlich gegen die Corona-Schutzmaßnahmen Stellung.