Schwer bewaffnete Polizisten und Betonbarrieren: Weihnachtsmärkte im Ausnahmezustand
Obwohl keine Hinweise auf eine konkrete Bedrohung in Österreich vorliegen, reagierten die Behörden prompt und intensivierten die Sicherheitsmaßnahmen. Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Angriffs der Hamas auf Israel, gilt im Land Terrorwarnstufe 4 – und damit ein hohes Maß an Wachsamkeit.
Innenministerium und Polizei betonen, dass die Weihnachtsmärkte im Land "gut geschützt" seien. Ein Sprecher des Ministeriums verwies auf umfassende Sicherheitskonzepte, die fortlaufend überprüft und an aktuelle Entwicklungen angepasst werden.
In Wien wurden beispielsweise seit Beginn der Adventszeit umfangreiche Maßnahmen ergriffen, darunter verstärkte Polizeipräsenz, sowohl uniformiert als auch in Zivil, sowie technische Sicherungseinrichtungen wie Poller und Betonbarrieren.
Die bereits hohen Standards wurden "noch einmal intensiviert", so David Pawlik, Sprecher der Landespolizeidirektion Wien.
Auch in Linz wurde ähnlich reagiert: Besucher der Weihnachtsmärkte am Hauptplatz, im Volksgarten und vor dem Neuen Dom sollen durch "technische Sicherungsmaßnahmen" geschützt werden. Die Polizei ist mit erhöhter Präsenz vor Ort, um für ein Gefühl der Sicherheit zu sorgen.
Die seit Oktober 2023 bestehende Terrorwarnstufe 4 bleibt weiterhin in Kraft. Anlass für diese erhöhte Alarmstufe war der Angriff der Hamas auf Israel gewesen, der auch in Europa zu verstärkter Vorsicht geführt hatte.
Laut dem Innenministerium stehen die österreichischen Behörden in engem Kontakt mit ihren deutschen Kollegen, um Informationen und Einschätzungen auszutauschen.
Dennoch betont das Ministerium, dass es keine spezifischen Hinweise auf eine Bedrohung in Österreich gebe. Ein Vorfall in Wien, bei dem eine bewaffnete Person mit finnischer Staatsbürgerschaft festgenommen wurde, zeige jedoch, wie wichtig die derzeitigen Maßnahmen seien.
In Salzburg, der Steiermark und anderen Bundesländern wurden die Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls angepasst. Die Polizei verweist auf bestehende Sicherheitskonzepte, die speziell für große Veranstaltungen wie Weihnachtsmärkte entwickelt wurden. Zusätzliche Beamte, verstärkte Fußstreifen und Polizisten in Zivilkleidung sollen potenzielle Gefahrenquellen erkennen und abschrecken.
Gleichzeitig wurden Einsatzkräfte mit schwerer Bewaffnung für den sogenannten "robusten Raumschutz" positioniert.
Einige der Maßnahmen, wie Poller und Betonblöcke, sind für die Bevölkerung sichtbar, andere, wie verdeckte Einsätze, bleiben bewusst unauffällig. Dennoch betont die Landespolizeidirektion Steiermark: "Hundertprozentige Sicherheit kann es nie geben."
Obwohl die Behörden keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdungslage in Österreich haben, bleibt die Wachsamkeit erhöht. In Vorarlberg und Niederösterreich etwa wurde die Polizeipräsenz auf Weihnachtsmärkten über das übliche Maß hinaus verstärkt. Laut Polizeisprecher Johann Baumschlager sind nun mehr Beamte im Einsatz, um Sicherheit zu gewährleisten und der Bevölkerung ein Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln.
Die Todesfahrt in Magdeburg zeigt einmal mehr, wie wichtig Vorsorge und Wachsamkeit sind. Österreichs Weihnachtsmärkte bleiben ein Symbol der Festlichkeit, doch der Schutz der Besucher hat höchste Priorität – auch wenn absolute Sicherheit eine Illusion bleibt.
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