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100 Autos nach Russland verkauft – BMW kündigt Mitarbeiter wegen Umgehung der Sanktionen

BMW hat Verletzung des Sanktionsregimes bei Exporten nach Russland festgestellt, teilt das Fachportal Auto-Motor-und-Sport mit. Demzufolge deckten laut einer Unternehmensmitteilung interne Kontrollen auf, dass vom Standort Hannover mehr als 100 Fahrzeuge nach Russland geliefert wurden, obwohl ein striktes Embargo für solche Exporte besteht. Als Konsequenz wurde der Verkauf weiterer Fahrzeuge gestoppt, und den verantwortlichen Mitarbeitern wurde gekündigt. BMW bestätigte damit einen Bericht des "Business Insider".

Zudem wies BMW darauf hin, dass trotz der Einhaltung der Sanktionen Produkte westlicher Unternehmen in Russland weiterhin erhältlich sind. Dies geschehe häufig durch sogenannte Graumarktimporte, bei denen Fahrzeuge über Dritte in Länder geliefert werden, die nicht den Sanktionen unterliegen, und anschließend nach Russland weiterverkauft werden. BMW betonte, dass es aktiv Maßnahmen ergreife, um solche Umgehungen zu verhindern.

BMW stehe nicht allein mit diesem "Problem", so das Auto-Fachportal. "Unternehmen aus verschiedenen Branchen sehen sich mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert, da Produkte trotz Sanktionen in Russland verfügbar sind". Die aktuellen Ereignisse zeigten, wie schwierig es ist, eine vollständige Kontrolle über globale Lieferketten und den Weiterverkauf von Produkten zu behalten. 

Der Autobauer hat angekündigt, weiterhin strenge interne Kontrollen und Maßnahmen zur Sicherstellung der Einhaltung der Sanktionen durchzuführen. Ob die Verantwortlichen in diesem Fall juristisch belangt werden, ist noch ungewiss.

Seit dem Beginn der russischen Militäroperation in Februar 2022, die im Westen als unprovozierter Angriffskrieg gegen ein friedliches Nachbarland angeprangert wird, unterliegt der internationale Handel mit Russland umfassenden Sanktionen, darunter auch die der Europäischen Union. Diese beinhalten ein Embargo für die Lieferung von Autos an russische Abnehmer. Ziel der Maßnahmen sei es, die wirtschaftlichen und technologischen Kapazitäten Russlands zu beschränken.

Neben der EU haben auch die USA umfassende Maßnahmen ergriffen, um Sanktionsverstöße in Drittstaaten zu verhindern. Dazu zählen Sanktionen gegen fast 400 Einrichtungen und Personen in über einem Dutzend Ländern. Russland nennt westliche Sanktionen Akt der Willkür, da sie nicht vom UN-Sicherheitsrat beschlossen wurden. 

Unterdessen füllen sich die Marktlücken in Russland mit Autos aus chinesischer Produktion. Nach den Ergebnissen der ersten elf Monate des Jahres 2024 stieg der Gesamtwert der chinesischen Pkw-Lieferungen nach Russland um 28,6 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Jahres 2023 und erreichte 13,8 Milliarden Dollar. Dies meldete am Montag die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Daten der Allgemeinen Zollverwaltung (GCA) der Volksrepublik China.

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