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Skispringen: Für Sven Hannawald ist Rekord von Ryōyū Kobayashi "offiziell"

Sven Hannawald ist der letzte deutsche Tourneesieger. Dem Skispringen ist er als TV-Experte noch immer verbunden. Ein Rekord aus diesem Jahr fasziniert ihn besonders. Wenn deutsche Skisprung-Fans den Namen Sven Hannawald hören, dann denken sie an glorreiche Zeiten. Bis heute ist der 50-Jährige der letzte deutsche Tourneesieger. 2002 durfte er nach den Erfolgen auf allen vier Schanzen jubeln. Hannawald ist seiner Sportart noch immer tief verbunden, tritt regelmäßig mit Moderatorin Lea Wagner in der ARD auf. Auch in diesem Jahr hat er die Entwicklungen genau beobachtet – und ist begeistert von Ryōyū Kobayashi. Der Japaner krönte sich zu Beginn des Jahres zum dritten Mal als Tourneesieger. Zudem gelang dem 28-Jährigen etwas, das noch keinem Skispringer vor ihm gelungen ist. Er knackte fast die 300-Meter-Marke und flog auf einer provisorischen Schanzenanlage 291 Meter weit. Kobayashi entwickelte das Projekt mit seinem Sponsor Red Bull. Allerdings wird der Wahnsinnssprung (mehr zu dem 291-Meter-Sprung lesen Sie hier ) nicht als Weltrekord gewertet, da die Bedingungen irregulär und inoffiziell waren und die Weite eben nicht in einem Weltcup-Wettbewerb erreicht wurde, wie sonst üblich. Sven Hannawald sieht das jedoch anders, wie er in einem Interview mit der österreichischen "Kronen Zeitung" nun verriet. "Weltrekorde sind kein Fis-Wettkampf" "In meinen Augen ist der Rekord offiziell. Weltrekorde stehen nicht nur auf irgendwelchen Ergebnislisten von Wettkämpfen, wo man sich bewerben kann", so Hannawald deutlich. Der Team-Olympiasieger von 2002 ergänzte zudem: "Ryōyū ist dort geflogen, die Voraussetzungen waren vergleichbar mit einer Weltcup-Schanze. Bisher war es so, dass man nicht weiter als die 253,5 Meter fliegen konnte, weil es eben keine größere Schanze gab." Daher stellte Hannawald klar: "Am Ende sprechen wir hier aber nun von einem normalen Schanzenrekord in Vikersund. Für mich ist einfach klar: Weltrekorde sind kein Fis-Wettkampf." Hannawald weiß, wie hart die Skispringer an sich arbeiten, um solche Weiten zu erreichen und auch konstant Leistung abzuliefern. Er selbst beendete 2005 seine Karriere aufgrund eines Burnout-Syndroms. Wenn er auf seinen Schritt zurückblickt, sagt er nun: "Ich musste lernen, die Dinge besser zu trennen und auch nicht alles ins Private mitzunehmen." Nun feuert er die aktiven Sportler wie Ryōyū Kobayashi und das deutsche Team vom Expertentisch aus an.

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