BUNTE BÜHNE BASKETBALL (16)
Die einen freuen sich über 4000 Besucher, für andere bedeuten 1000 Zuschauer einen neuen Rekord.
Weihnachtszeit = Zuschauerzeit: Die einen füllen ihre Hallen, in dem sie Karten verschenken, die anderen vermelden guten Besuch, weil sie sportlich begeistern. Wie dem auch sei: Rund um Heiligabend und Silvester erfreuen sich die meisten Arenen in der BARMER 2. Basketball-Bundesliga ProA eines guten Zuspruchs. Was auch die GIESSEN 46ers, deren 39-Punkte-Sieg gegen die EPG Guardians Koblenz 2282 Fans (und damit nur rund 100 weniger als gegen Tabellenführer Science City Jena) sahen, wohlwollend registrierten.
Gut 4000 Besucher waren es am Wochenende beim sogenannten „Xmas-Game“ in der Göppinger EWS-Arena, in die die Bozic Estriche Knights Kirchheim seit gut drei Jahren zum insgesamt siebten Mal umgezogen sind. Da in die heimische Sporthalle Stadtmitte nur gut 1800 Anhänger passen, die selten alle anwesend sind, zieht es die „Ritter“ des Öfteren – natürlich aus wirtschaftlichen Gründen – in die Heimspielstätte der Frisch-Auf-Bundesligahandballer, die rund 20 Kilometer östlich liegt. Vier Siege hat Kirchheim bislang in Göppingen feiern können, drei Niederlagen setzte es. So auch am Samstag im Baden-Württemberg-Derby gegen die Tigers Tübingen, die am Ende etwas glücklich mit 72:66 die Oberhand behielten. Nur eines der vier Viertel ging an den BBL-Absteiger, das nach der Pause beim 20:5 allerdings deutlich ausfiel. Tübingens Pointguard Kenneth Cooper versenkte fünf Würfe von Downtown, markierte insgesamt 27 Punkte und kaschierte damit die Schreckensbilanz seiner Mitstreiter, von denen sechs nicht einen einzigen Wurf (0:15) von jenseits der 6,75-Meter-Linie einlochten.
1000 Zuschauer klingen nicht eben üppig, bedeuteten für die ART Giants Düsseldorf jedoch den Saisonhöhepunkt im ansonsten eher spärlich gefüllten Castello. Im „Weihnachtsspiel“ schlugen die gegenüber des Saisonstars auf vier Positionen verstärkten Männer des ehemaligen Gießener Spielmachers „Cha Cha“ Zazai die Nürnberg Falcons BC mit 76:74 und verließen damit erstmals in dieser Saison die Abstiegsränge. Zum Sieg steuerte Justin Tucker, der erst unter der Woche aus Uruguays Hauptstadt Montevideo kommend der ART-Kader auffüllte, allerdings nur einen Punkt bei. Zwei haarsträubende Nürnberger Ballverluste innerhalb kürzester Zeit bei eigener 74:73-Führung bescherten den Rheinländern zwei Chancen auf den Sieg, von denen Oluwafemi Giese eine bei fünf Sekunden auf der Uhr eiskalt nutzte und so die „Falken“ ins Unglück stürzte. „Besinnlichkeit fühlt sich anders an. Wir haben heute erneut nach guter Leistung den Sieg hergeschenkt, was uns so einfach nicht passieren darf“, ärgerte sich der neue Franken-Coach Ralph Junge über die zweite Niederlage gegen ein Kellerkind innerhalb von nur einer Woche.
Deutlich über ihrem Schnitt von 2400 Besuchern bewegten sich am Samstag auch Björn Harmsens Männer von Science City Jena, deren 109:46-Kantersieg gegen Schlusslicht RASTA Vechta II 3032 Fans sehen wollten. Von Zach Cooks mit 29 Punkten (davon sieben Dreier) als Topscorer angeführt, überzeugten die Saalestädter gegen das Schlusslicht aus Niedersachsen mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung und ließen über die gesamten 40 Minuten nie Zweifel an der finalen Rollenverteilung aufkommen. Während sich Lorenz Bank mit 14 Punkten und zwölf Rebounds ein Double-Double sicherte, punkteten in Summe gleich sechs Akteure zweistellig.
Eine ausverkaufte Arena Hohenlohe vermeldeten die HAKRO Merlins Crailsheim, deren am Ende äußerst glücklicher 78:77-Sieg gegen die Dresden Titans viele der 3000 Besucher nicht davon abhielt, die anschließende X-Mas-Party im Hangar-Event-Airport bis in den Heiligen Abend hinein mit der Mannschaft zu begehen. Sieben Minuten vor Schluss lagen die Gäste noch mit 68:60 in Führung, die ihnen „Zauberer“-Kapitän Mo Stuckey 13 Sekunden vor dem Ende mit zwei verwandelten Freiwürfen raubte. Insgesamt hatten die Elbestädter die deutlich bessere Field-Goal-Bilanz und dominierten beide Bretter, ließen die Punkte aber an der Freiwurflinie liegen, an der nur sieben von 15 Versuchen in der Reuse landeten.
Nicht ausverkauft präsentierte sich die Artland-Arena im niedersächsischen Quakenbrück, was anlässlich der zehnten Niederlage der ortsansässigen Dragons in Folge kaum verwundert. Nach 3644 Tagen Pause behielt Phoenix Hagen in der Kleinstadt im Oldenburger Land mit 99:81 die Oberhand, was weniger überraschte als so manche Stats. So sorgte der ehemalige 46ers-Profi Tim Uhlemann für einen neuen persönlichen Karrierebestwert. Der Forward markierte 24 Zähler, wobei er vier seiner fünf Dreier und insgesamt neun seiner elf Würfe aus dem Feld versenkte. Da auch mit Ralph Hounnou, der erstmals als Starter im Phoenix-Dress zwölf Punkte auflegte, und Topscorer Sin Carry (26 Punkte) persönliche Höchstwerte produzierten, stand dem deutlichen Erfolg der Südwestfalen nie etwas im Wege.
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