Iran: Fußballer bekommt wegen Umarmung eines weiblichen Fans Ärger
Ein prominenter Fußballer im Iran ist einem weiblichen Fan nähergekommen, als es der Verband erlaubt. Wegen einer Umarmung muss er nun zum Rapport.
Wegen der verbotenen Umarmung eines weiblichen Fans ist ein bekannter Profifußballer im Iran vor die Ethikkommission des Fußballverbandes zitiert worden. Ramin Resaeian vom Teheraner Spitzenklub Esteghlal sei vom iranischen Fußballverband einbestellt worden, nachdem er vor der Partie seines Vereins am Donnerstag gegen Chadormalu in der zentralen Provinz Jasd einen weiblichen Fan umarmt hatte, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim am Freitag. Der Verband äußerte sich zunächst nicht dazu.
PAID Interview Marian Claren Iran 19.00Der 34-jährige Resaeian, der auf der Position des Verteidigers spielt, hat mehr als 60 Spiele für die iranische Nationalmannschaft absolviert. Er spielte auch für Vereine in Katar und Belgien.
Iran verbietet Körperkontakt
Nach der Islamischen Revolution von 1979 war ein Gesetz in Kraft getreten, das nicht miteinander verwandten Männern und Frauen jeglichen Körperkontakt untersagt. Frauen war es zudem jahrzehntelang verboten, Fußballspiele in Stadien zu besuchen. Das Verbot wurde erst 2022 gelockert.
Die Einbestellung von Resaeian ist nicht der erste Vorfall dieser Art. Im April wurde bereits Esteghlals Torhüter Hossein Hosseini suspendiert, nachdem auch er einen weiblichen Fan umarmt hatte. Medienberichten zufolge verurteilte der iranische Fußballverband Hosseini damals zu einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 4400 Euro, weil er sich während des Spiels "schlecht gegenüber den Sicherheitsbeamten verhalten" habe.