Daniel Fridman: Schach in wohldosierter Form
Wir erreichen ihn in Riga, seinem Geburtsort. In der Straßenbahn, auf dem Weg zum Strand in Jurmala. Noch ist es etwas lauter im Hintergrund, aber gleich wird er ein bisschen die Seele baumeln lassen, Freunde treffen – wenige Stunden vor einem Schachturnier, das er am Wochenende in Lettland mitgespielt hat. Es ist ruhiger geworden um GM Daniel Fridman. Natürlich spielt er noch Turniere und auch Mannschaftskämpfe. Er sagt, er verdiene weiterhin sein Geld mit Schach. Aber bei den großen Events im klassischen Schach ist es still um ihn geworden. Ab dem morgigen Freitag wird er, der den Schachsport hierzulande sehr geprägt hat, auch für deutsche Fans wieder ein bisschen greifbarer: Er spielt die Deutsche Meisterschaft im Schach960 mit. „Ich mag das Format grundsätzlich sehr gerne“, sagte er, „und wenn dann der Preisfond stimmt, dann bin ich dabei. Umso schöner, dass es auch noch in einer solchen Top-Location stattfindet.“ Das U25-Berlin-Open und die Deutsche Schach960-Meisterschaft finden parallel von Freitag bis Sonntag im Olympiastadion statt. „Eine solche Atmosphäre im VIP-Bereich eines Fußballstadions kenne ich sonst nur aus der Bundesliga in Bremen“, sagt er, „aber ich finde das sehr interessant.“ Er will die freie Zeit auch nutzen, um die Stadt zu erkunden.